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Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé

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Aktuellzum Archiv:Auktions-Vorbericht

Die Sammlung eines legendären Basler Restaurants bereichert die Sommerauktion bei Artcurial Beurret Bailly Widmer

Was den Gästen so alles vorgesetzt wurde



René Magritte,  Les cicatrices de la mémoire, 1926/27

René Magritte, Les cicatrices de la mémoire, 1926/27

Nach der Art Basel-Woche geht das dortige Auktionshaus Artcurial Beurret Bailly Widmer mit seinem Sommerangebot an moderner und zeitgenössischer Kunst an den Start. Am kommenden Mittwoch soll zumindest ein Kunstwerk die Millionengrenze streifen. René Magritte löste alltägliche Gegenstände aus ihren vertrauten Zusammenhängen, stellte sie neu und ungewöhnlich zusammen und öffnete damit den Blick für das Mysteriöse und Unerklärliche. So ging er auch in seinem Frühwerk „Les cicatrices de la mémoire“ vor. Im Mittelpunkt steht Magrittes oft wiederholtes Motiv einer geöffneten Türe, die jedoch ohne Wände und ohne raumverbindende Funktion beziehungslos auf einer Terrasse vor einem dunkel dräuenden Himmel positioniert ist und von einer Hand mit einem Amphibienkopf begleitet wird, die beide im selben unwirklichen pelzigen Inkarnat gehalten sind. Das surrealistische Traumbild von 1926/27, das den Übergang zwischen Innen und Außen, Leben und Tod, Erde und Himmel sowie die Metamorphose zwischen Mensch und Tier symbolisiert, soll 800.000 bis 1,2 Millionen Franken einspielen.


Weniger tiefgründig ist am 25. Juni Gustav Klimts zart kolorierte linienbetonte Bleistiftzeichnung „Dame im Profil nach links sitzend“ von 1907/08, die Sinnlichkeit, Eros, Intimität und eine zeitlose Schönheit in sich vereinigt (Taxe 150.000 bis 200.000 SFR). Fast schon provozierend ist die kühle Nacktheit in Félix Vallottons „Femme à la rose“ von 1914. Die junge Frau sitzt portraithaft in klassischer Haltung auf einer Bettkante, präsentiert in einem irritierenden Kontrast ihren Oberkörper allerdings bis zur Taille unbekleidet (Taxe 120.000 bis 160.000 SFR). Weitere weibliche Akte stammen von Edgar Degas, in dessen Atelier nach seinem Tod 80 Wachsmodelle entdeckt und posthum in Bronze gegossen wurden, darunter die „Danseuse, arabesque ouverte sur la jambe droite, bras gauche en avant“ (Taxe 80.000 bis 100.000 SFR), von Henri Laurens, der seine kauernde „Petite Stella“ als kubistisches Relief ausführte, oder von Jean Souverbie, der seine „Femme de dos“ eben zum Baden mit ihren Begleiterinnen in die Meeresfluten steigen lässt (Taxe je 15.000 bis 20.000 SFR).

Bei Ernst Ludwig Kirchners expressionistischer Kreidezeichnung „Paar auf gelbem Tuch“ um 1909 treffen ein nackter Mann und eine nackte Frau in inniger Umarmung aufeinander (Taxe 40.000 bis 60.000 SFR). Nur noch andeutungsweise erscheint der weibliche Körper in Hans Arps biomorphem, sinnlich geschwungenem „Torso“. Das originale Gipsmodell von 1931 soll 50.000 bis 70.000 Franken einspielen. Eine frühe ungegenständliche Arbeit ist Sonia Delaunay-Terks Gouache „Prismes Électriques“ von 1913, die im Zusammenhang mit ihrem gleichnamigen orphistischen Meisterwerk im Musée National d’Art Moderne in Paris steht (Taxe 30.000 bis 40.000 SFR). Der gebürtige Basler und Bauhaus-Künstler Xanti Schawinsky steuert ebenfalls frühe abstrakte Werke bei, wenn er mit geometrischen und architektonischen Versatzstücken 1927 im „Stillen Haus“ (Taxe 30.000 bis 50.000 SFR) und 1926 in der „Klassischen Architektur I“ kulissenartige Raumgefüge malerisch konstruiert (Taxe 40.000 bis 60.000 SFR).

In der Zeit nach 1950 dominiert dann die Abstraktion. Theodoros Stamos erkundet in „Hutto I“ von 1960 mit kleinen Farbinseln das Mischungsverhältnis von grauen, violetten und blauen Tonabstufungen (Taxe 35.000 bis 40.000 SFR), in „Infinity Field Lefkada Series“ von 1982 grenzt er kompaktere Farbfelder mit Landschaftsparametern wie Horizontalen und Küstenstreifen ab (Taxe 30.000 bis 40.000 SFR). Chu Teh-Chun erzeugt auf seiner Gouache „N° 266“ von 1966 einen dunkel leuchtenden kosmischen Wirbelwind (Taxe 100.000 bis 150.000 SFR). Die Dänin Else Fischer-Hansen evoziert mit ihrem schon vor 1947 entstandenen Ölgemälde „Siam“ hingegen eine bunte freundliche Naturerinnerung (Taxe 4.000 bis 6.000 SFR). Jef Verheyen modulierte auf einer querrechteckigen Leinwand einen zarten, kaum wahrnehmbaren Farbverlauf zwischen hellem Gelb und Weiß, der das Sonnenlicht einzufangen scheint (Taxe 20.000 bis 30.000 SFR). Für die Züricher Konkreten und ihre genau kalkulierte Malweise steht etwa Richard Paul Lohses Leinwandquadrat „Drei horizontale Gruppen mit hellblauem Zentrum – Variation F“ von 1952/73 (Taxe 20.000 bis 30.000 SFR).

Als Vertreter des Abstrakten Expressionismus aus den USA nehmen Robert Motherwell mit seiner rot grundierten Hartfaserplatte, auf der sich seit 1987 schwarze Gesteinsformationen, Schraffurgebiete und collagierte Notenblätter treffen, für 50.000 bis 70.000 Franken und Sam Francis mit seiner vielfarbigen explosiven Acrylspritzerei von 1973 für 40.000 bis 60.000 Franken teil. Um die Sichtbarmachung von Zeit ging es dem japanisch-amerikanischen Konzeptkünstler On Kawara. Dazu startete er am 4. Januar 1966 seine berühmte Serie „Date Paintings“: Jede Leinwand mit monochromem Hintergrund zeigt in weißer Farbe das Datum, an dem das Bild gemalt wurde, begleitet von einer Zeitung des jeweiligen Tages von dem Ort, an dem er sich gerade aufhielt. Bei Artcurial Beurret Bailly Widmer liegt nun der „Dec.13,1990“ für 250.000 bis 350.000 Franken vor. Das Figurative hält dann wieder mit Richard Estes’ fotorealistisch gemalter, abendlicher New Yorker Straßenflucht „Time Square“ von 2003 (Taxe 50.000 bis 70.000 SFR) und Nicolas Partys stilisierter und rein in blauem Kolorit gehaltener Kaffeekanne von 2015 Einzug ins Auktionsgeschehen (Taxe 60.000 bis 80.000 SFR).

Einer Erwähnung ist die Versteigerung der Sammlung des Restaurants „Bodega zum Strauss“ wert, das über 40 Jahre lang am zentralen Barfüsserplatz eine Basler Institution war. Johnny Freeman, ein Schotte, der in dem Restaurant mit dem spanisch klingenden Namen italienische Küche auftischte, hat das Lokal Ende Mai in neue Hände übergeben. Der kunstbegeisterte Wirt präsentierte seinen Gästen auch Zeichnungen, Gemälde und Grafiken bekannter und weniger geläufiger Künstler an den Wänden, die nun zum Verkauf anstehen. Den titelgebenden Strauss stellt Niki de Saint Phalle auf der farbenfrohen Serigrafie „Ostrich“ von 1995 zur Verfügung (Taxe 800 bis 1.200 SFR). Miriam Cahn betitelte ihre schwermütige siebenteilige Zeichnungsserie 1985 „Mit dem Kind“ (Taxe 12.000 bis 16.000 SFR). Daneben hingen dann etwa noch Meret Oppenheims Gouache „Blauer Schmetterling“ von 1960 (Taxe 15.000 bis 20.000 SFR), Ernesto Tatafiores Aquarell eines Frauenakts mit blauer Scham und blauen Rosenbrüsten (Taxe 1.000 bis 1.500 SFR) oder drei lebhafte Stadtwelten des Basler Urgesteins Carlo Aloë aus den 1980er Jahren (Taxen zwischen 3.000 und 7.000 SFR). Preisliche Höhepunkte der Freeman-Sammlung sind zwei Exemplare von Keith Harings „Subway Drawings“ mit Strichmännchen in weißer Kreide auf schwarzem Grund für jeweils 50.000 bis 70.000 Franken.

Die Auktion „Moderne & Zeitgenössische Kunst“ beginnt am 25. Juni um 10 Uhr. Die Besichtigung ist noch bis zum 22. Juni täglich von 10 bis 17 Uhr möglich, der Internetkatalog unter www.bbw-auktionen.com abrufbar.

Kontakt:

Artcurial Beurret Bailly Widmer

Schwarzwaldallee 171

CH-4058 Basel

Telefon:+41 (061) 312 32 00

Startseite: www.bbw-auktionen.com



20.06.2025

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Ulrich Raphael Firsching

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