Das Maximum in Traunreut schließt  |  | Heiner Friedrich will „Das Maximum“ in Traunreut schließen | |
Das Museum „Das Maximum“ in Traunreut nahe dem Chiemsee wird seine Türen dauerhaft schließen. Das gab der Gründer und Stifter Heiner Friedrich auf der Webseite des Museums bekannt. Damit gehe ein außergewöhnliches Kapitel der zeitgenössischen Kunstvermittlung zu Ende, so Friedrich, der seine Stiftung neu ausrichten will. Der Entschluss markiert das Ende einer über ein Jahrzehnt währenden Institution, die mit ihrer einzigartigen, von dem ehemaligen Galeristen Friedrich zusammengestellten Sammlung internationaler Kunst Impulse weit über die Region hinaus gesetzt hat.
Das private Museum in den Räumlichkeiten der ehemaligen Metallfabrik seiner Familie wurde 2011 von dem 1938 geborenen Kunstsammler Heiner Friedrich gegründet. Es beherbergt Werkreihen von Dan Flavin, Walter de Maria, Andy Warhol, Imi Knoebel, Georg Baselitz, Blinky Palermo, Uwe Lausen, Maria Zerres und John Chamberlain in eigens ihnen gewidmeten Räumen. Sie gehören zu Friedrichs engsten Weggefährten seit seinen Anfängen als Galerist in München, Köln und New York. Seine Absicht war es, das Kunstwerk dauerhaft in einem Raum bei Tageslicht ohne interpretatorische Vorgaben für sich selbst sprechen zu lassen. Als Institution der Gegenwartskunst war „Das Maximum“ seither ein bedeutender Ort der Kontemplation und Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst, wie es Heiner Friedrich schon zuvor bei der Dia Art Foundation in den USA initiiert hatte.
Finanziert wurde die Einrichtung seit ihrer Gründung vor vierzehn Jahren durch die Heiner-Friedrich-Stiftung. Auch wenn die Stiftungsvorsitzende, die Kunsthistorikerin Corinna Thierolf, sich gegenüber dem „Traunsteiner Tagblatt“ überrascht von dem Aus zeigte, stand die Frage der Schließung laut der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bereits seit einiger Zeit im Raum. Nach Thierolf Aussage habe Heiner Friedrich, der 2018 mit dem Kulturpreis der Stadt Traunreut geehrt wurde, die Entscheidung selbst getroffen. Nach über einem Jahrzehnt großer Wirksamkeit plant er eine konzeptionelle Neuausrichtung für die Stiftung. Gespräche darüber, ob die Werke der Sammlung weiterhin der Öffentlichkeit erhalten bleiben, sind noch nicht abgeschlossen. |