„Kosmos Koenig“ erinnert in Landshut an Fritz Koenig  |  | Das Atelier von Fritz Koenig auf dem Ganslberg | |
Schon seit dem 20. Juni 2024 feiert die Stadt Landshut den hundertsten Geburtstag von Fritz Koenig. Zum Ende des Jubiläumsjahrs ist nun eine weitere Attraktion hinzugekommen: Seit gestern steht der Ganslberg, das Wohn- und Atelierhaus des 2017 verstorbenen Bildhauers im benachbarten Altdorf, als lebendiges Denkmal für das Publikum offen. Zwei Monate lang ist das ganze Gelände für alle zugänglich und bietet unter der Überschrift „Kosmos Koenig“ ein Programm mit Führungen, Workshops, Podiumsdiskussionen und Vorträgen. Die Kugelhalle, der Vierseithof mit Wohnbereich, die Werkstatt und Stallungen und die Afrikahalle sind auch von innen zu besichtigen. Koenigs Großskulpturen haben vorübergehend wieder ihre alten Plätze rund um den Hof eingenommen. Eine besondere Szenografie lässt die verstorbenen Protagonisten an ihren angestammten Orten wieder lebendig werden: Bekannte Filme und unveröffentlichtes Filmmaterial des berühmten Regisseurs Percy Adlon, der mit Fritz Koenig eng befreundet war, sind zu sehen.
Fritz und Maria Koenig hatten die malerische Anhöhe in Altdorf bei Landshut 1959 erworben. Zunächst entstand dort Anfang der 1960er Jahre nach Plänen Koenigs ein Vierseithof niederbayerischer Prägung. Hier lebten und arbeiteten der Bildhauer und seine Frau mit ihren Katzen, Hunden, Pfauen und Pferden. Im Laufe der Zeit hat Koenig das Anwesen mit seinen Bronzeskulpturen bestückt und um weitere Bauten ergänzt: die Rosshalle, in der die berühmten Araberpferde dressiert und präsentiert wurden; die Afrikahalle, in der über 50 Jahre hinweg Koenigs herausragende Sammlung afrikanischer Kunst heranwuchs; und schließlich die Kugelhalle, eine scheunenartige Werkstatt am Fuß des Ganslbergs, in der Koenig von 1967 bis 1972 die „Große Kugelkaryatide N.Y.“ schuf, die bei den Terroranschlägen am 11. September 2001 auf dem Vorplatz des World Trade Centers in New York beschädigt wurde, aber den Einsturz der Zwillingstürme als einziges Kunstwerk überlebte und danach als Mahnmal weltberühmt wurde. Mit der vorübergehenden Öffnung des Ganslbergs nimmt nun auch die Debatte wieder Fahrt auf, was mit dem seit Koenigs Tod leerstehenden Anwesen geschehen soll.
Im Juni und im Juli finden auf dem Ganslberg jeden Freitag, Samstag und Sonntag die Veranstaltungen unter der Überschrift „Kosmos Koenig“ statt. Die Programmbroschüre ist im Internet unter ganslberg.museen-landshut.de abrufbar.
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