Tischbeins Eltern wieder in Kassel  |  | Johann Heinrich Tischbein d.Ä., Portrait des Vaters Johann Heinrich Tischbein – Portrait der Mutter Susanne Margarethe Tischbein, um 1751 | |
Zwei lange verschollene Porträts von Johann Heinrich Tischbein d.Ä. sind nach Kassel zurückgekehrt. Mit Unterstützung des Museumsvereins Kassel konnten die Bildnisse seiner Eltern nun aus Privatbesitz für Hessen Kassel Heritage erworben werden. Der Ankauf dieser beiden Frühwerke von Johann Heinrich Tischbein d.Ä. für die Gemäldegalerie Alte Meister sei ein bedeutender Zugewinn für die Sammlungen, erläuterte Susanne von Baumbach, Vorsitzende des Museumsvereins, die Förderung: „Sie ermöglichen nicht nur einen tieferen Einblick in die künstlerische Entwicklung eines der wichtigsten Maler des 18. Jahrhunderts aus unserer Region, sondern stellen auch eine enge Verbindung zur Geschichte des landgräflichen Erbes in Kassel her. Der Museumsverein freut sich, dass die Bildnisse der aus bescheidenen Verhältnissen stammenden Vorfahren der später so prominenten und erfolgreichen Künstlerdynastie nach Kassel zurückgekommen sind.“
Die Gemälde entstanden unmittelbar nach Tischbeins Rückkehr 1751 aus Italien und zählen zu den frühesten Werken des 1722 im nordhessischen Haina geborenen Malers im Kasseler Bestand. Verewigt hat Tischbein hier seinen gleichnamigen Vater Johann Heinrich Tischbein, der als Bäcker im ehemaligen, nach der Einführung der Reformation zum Hospital umgewandelten Kloster Haina tätig war, sowie seine Mutter Susanne Margarethe. Die beiden Brustbildnisse beeindrucken durch ihre malerische Qualität und die feine Charakterisierung der Personen, die bereits das außergewöhnliche Talent Tischbeins erkennen lassen, das 1753 zur Ernennung als Hofmaler unter Landgraf Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel führte. Auch für Interimsdirektor Justus Lange ist der Erwerb der Bildnisse ein Glücksfall: „Sie schließen eine wichtige Lücke im Œuvre des Künstlers und geben uns erstmals einen authentischen Blick auf seine familiären Wurzeln und seine künstlerische Handschrift unmittelbar nach der Italienreise.“ |