Art Basel: Neuer Ableger in Katar  |  | Im M7 Creative Hub in Doha soll 2026 die erste Art Basel Qatar stattfinden | |
Die Art Basel baut ihr weltweites Messenetz weiter aus und expandiert nach Katar. In Partnerschaft mit Qatar Sports Investments (QSI) und das auf kulturellen Handel spezialisierte Unternehmen QC+ will die MCH Group, die Muttergesellschaft der Art Basel, im kommenden Jahr eine neue Kunstmesse in Doha durchführen. Neben der Hauptschau in Basel und den Ausgaben in Paris, Miami Beach und Hongkong ist Katar nun der fünfte Standort für die renommierte Kunstmesse, die dort im Februar 2026 im M7 Creative Hub erstmals stattfinden soll. Die Art Basel Qatar will eine Plattform für führende Galerien aus dem Nahen Osten, Nordafrika und Südasien wie auch generell für die internationale Kunstszene bieten.
Für Andrea Zappia, Präsident des Verwaltungsrats der MCH Group, steht nicht nur eine weitere Kunstmesse im Mittelpunkt, sondern durch die verbindende Kraft der Art Basel auch der Aufbau neuer Möglichkeiten zur Produktion, Verbreitung und Entdeckung von Kunst, die spezifisch in Katar verankert sind. Die Art Basel Qatar soll nicht nur ein Fenster zur Kultur des Nahen Ostens öffnen, sondern auch zur Erweiterung des weltweiten Netzwerks von Sammlern, Galeristen, Künstlern und kulturellen Führungspersönlichkeiten beitragen. Daher ist geplant, durch Bildungsprogramme, Strategien zur Marktentwicklung und öffentliches Kunstengagement tief in die katarische Gesellschaft hineinzuwirken und das Wachstum dieses Netzwerks zu fördern.
Al-Mayasa bint Hamad bin Chalifa Al Thani, Vorsitzende der Museumsbehörde des Emirates Katar, sagte: „Im Rahmen der ‚National Vision 2030‘ Seiner Hoheit des Emirs wandelt sich Katar zu einer wissensbasierten Wirtschaft, wobei Kultur und die kreativen Industrien eine führende Rolle übernehmen. Wir haben ein florierendes Ökosystem aus Kultur und Sport aufgebaut und das Potenzial beider genutzt, um Barrieren abzubauen, gemeinsame Erfahrungen zu schaffen, Verständnis zu fördern und positiven Wandel voranzutreiben.“ Sie legte besonderen Wert auf die Feststellung, dass Katar eine Kunstsammlung von Weltklasse aufgebaut und Inkubatoren für die Film-, Mode- und Designindustrie etabliert hat.
Noah Horowitz, CEO der Art Basel, betonte: „Das Wachstum des globalen Kunstmarkts, die Unterstützung von Künstler*innen und Galerien sowie die Entwicklung neuer Sammlergruppen stehen im Zentrum der Mission der Art Basel.“ Gerade die Kunstszene im Nahen Osten habe in den letzten Jahrzehnten einen exponentiellen Anstieg erfahren, Institutionen von Weltrang aufgebaut, führende kulturelle Veranstaltungen lanciert und eine lebendige Gemeinschaft von Künstler*innen, Galerien und Fachleuten hervorgebracht. „Wir fühlen uns der einzigartigen Vision Ihrer Exzellenz Sheikha Al-Mayasa bint Hamad bin Chalifa Al Thani für das Kunstökosystem in Katar verpflichtet und teilen das Engagement, Künstler*innen bei der Verwirklichung ihres Potenzials zu unterstützen“, so Horowitz.
Die Entscheidung der MCH Group, nach Katar zu gehen, stößt in der Baseler Politik nicht nur auf Zustimmung. Vor allem die Missachtung der Menschenrechte in dem Emirat, die Diskriminierung von Minderheiten und der Umgang mit Arbeitsmigranten, die zuletzt während der Fußball-WM 2022 in Katar deutlich zu Tage traten, werden von Politikern mehrerer Parteien kritisiert. So sagte Michela Seggiani, Fraktionspräsidentin der Sozialdemokratischen Partei im Baseler Grossen Rat: „Katar finde ich gar nicht gut, wenn man denkt, wofür Katar auch steht. Sie haben Homosexualität verboten, und jetzt machen wir dort eine Art. Nein, das kann ich nicht verstehen.“ Der Kanton Basel-Stadt ist mit 35 Prozent an der MCH Group beteiligt. |