Die Kunst, online zu lesen.

Home


Magazin

News


Marktberichte


Ausstellungen


Journal


Portraits


Top Event


Netzkunst





Kunst kaufen
Werben

Translation EnglishFrench

Auktionsanzeige

Am 25.06.2025 25.06.2025 - Auktion für moderne und zeitgenössische Kunst

© Beurret Bailly Widmer Auktionen AG

Anzeige

Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé

Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Anzeige

Interieur – Asia Porcelain – Asiatisches Porzellan, um 1911/12 / Joseph Oppenheimer

Interieur – Asia Porcelain – Asiatisches Porzellan, um 1911/12 / Joseph Oppenheimer
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Newsmailer Eintrag

Bestellen Sie bitte hier:


Suchen mit Google

Google
WWW
kunstmarkt.com

Galerist John Sailer gestorben

Der Wiener Galerist John Sailer ist gestorben

Österreichs Kunstwelt trauert um John Sailer. Der Grandseigneur der Wiener Galerienszene und Kunstexperte starb am Mittwoch im Alter von 87 Jahren. Als Gründer und Leiter der Galerie Ulysses hat er Geschichte geschrieben und über fünfzig Jahre das Kunstleben in der österreichischen Hauptstadt mitbestimmt. Das betonte auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig: „John Sailer war eine Kultfigur im Kunstbereich. Die von ihm 1974 gegründete Galerie Ulysses war als Plattform und Sprungbrett für Österreichs Nachkriegs-Avantgarde – von Bruno Gironcoli über Hans Hollein, Walter Pichler, Maria Lassnig und Fritz Wotruba bis hin zu Arnulf Rainer – geradezu unersetzlich.“ Mit John Sailer verliere die Kunstbranche in Wien und weltweit einen großen Kenner und Förderer, so Ludwig.

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler sprach ebenso von einem „Ausnahme-Galeristen“ und einer „prägenden Gestalt der Wiener Kulturlandschaft“. „Literatur und Kunst, Bücher und Bilder, waren für ihn Lebensmittel, mit und für sie lebte John Sailer. Und so suchte er für die Künstler der österreichischen Avantgarde – von Wolfgang Hollegha über Walter Pichler bis Arnulf Rainer – nach Menschen, die echte Beziehung zur Kunst aufbauen konnten“, erinnert sich Kaup-Hasler. „Sein unermüdlicher Einsatz für die zeitgenössische Kunst, seine visionäre Haltung und sein feines Gespür für das Verbindende zwischen Kunst, Gesellschaft und Raum haben die Entstehung des MQ entscheidend mitgeprägt“, ergänzte Bettina Leidl, Direktorin des Museumsquartiers (MQ) in Wien. „John Sailer hat nicht nur Räume für Kunst geöffnet, sondern auch Türen – in Köpfen und Herzen. Er war jemand, der verstanden hat, dass Kultur ein öffentliches Gut ist, das allen zugänglich sein muss.“

John Sailer kam am 30. November 1937 in Wien als Hans Sailer zur Welt. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland waren seine Eltern Erna und Karl Hans Sailer gezwungen, als engagierte Sozialisten jüdischer Abstammung aus Österreich zu emigrieren. Ihren Sohn mussten sie zunächst in Wien zurücklassen. Im Alter von sechs Monaten gelangte Hans Sailer auf abenteuerliche Weise zu seinen Eltern. Seine frühe Kindheit verbrachte er in Paris und New York, bevor er 1947 im Alter von neun Jahren mit seiner Familie nach Wien zurückkehrte. Sailer studierte Jura, ohne ein Examen abzulegen, und soll eher zufällig zum Kunsthandel gekommen sein, als er den Wert von Thonet-Sessel erkannte, die gemeinsam mit Sperrmüll zur Entsorgung auf Wiener Gehsteigen deponiert waren.

Im November 1974 eröffnete John Sailer in den ehemaligen Garagenräumen im Hof der Bundestheaterverwaltung, wo heute die Heidi Horten Collection residiert, die Galerie Ulysses, benannt nach seinem Lieblingsroman von James Joyce. Seine erste Ausstellung war eine Hommage an Monsignore Otto Mauer und jenen Künstlern gewidmet, die der Geistliche in seiner berühmten Galerie nächst St. Stephan über ein Jahrzehnt betreut hatte. Auch Sailer nahm sich dieser österreichischen Avantgarde der 1950er und 1960er Jahre an. Bereits ein Jahr nach der Galerieeröffnung kam Gabriele Wimmer als Geschäftspartnerin zu Sailer. Im Jahr 1977 bezog die Galerie neue Räume im Dachgeschoss des Opernrings 21, wo sie mit einer Schau zu Paul Klee, Wassily Kandinsky, František Kupka an den Start ging. Von da an richtete John Sailer sein Programm zunehmend internationaler aus und organisierte Ausstellungen zur Klassischen Moderne, etwa zu Julio González und Hans Arp, oder mit Serge Poliakoff, Hans Hartung und Pierre Soulages zu Malern der École de Paris. 1992 eröffnete Sailer zusätzliche Galerieräume im ersten Stock des Gebäudes am Opernring mit einer Schau von Roy Lichtenstein.

Während John Sailer seinen Fokus auf die amerikanische Malerei, insbesondere den Abstrakten Expressionismus und das Color Field Painting legte, kümmerte sich Gabriele Wimmer mehr um die Zeitgenossen aus Europa. Zudem wurde die Zusammenarbeit mit internationalen Galerien in Europa und Amerika intensiviert, darunter mit Ernst Beyeler in Basel, Michael Werner in Köln, der Galerie de France in Paris sowie mit André Emmerich und Leo Castelli in New York. Mit Teilnahmen an der Art Cologne, der Art Basel und Kunstmessen in Brüssel, Chicago und Paris erweiterte John Sailer den Radius seiner Galerie und holte damit auch Künstler*innen wie Kenneth Noland, Helen Frankenthaler, Jules Olitski, Georg Baselitz, Markus Lüpertz, Anselm Kiefer, Eduardo Chillida oder Cy Twombly nach Wien. Neben seinem Engagement bei Gründung des Museumsquartiers tat sich John Sailer noch häufiger öffentlich in Kunstwelt Österreichs hervor, erstellte im Regierungsauftrag mehrere Studien, etwa zur Reorganisation der österreichischen Bundesmuseen oder zum Umwidmung des ehemaligen Museums des 20. Jahrhunderts im Schweizergarten, und übernahm auch das Amt als Präsident des Verbands österreichischer Galerien.


15.05.2025

Quelle: Kunstmarkt.com/Ulrich Raphael Firsching

Zurück

Drucken

zurück zur Übersicht


Empfehlen Sie den Artikel weiter:
an




Weitere Inhalte:

Variabilder:

Der Wiener Galerist John Sailer ist gestorben
Der Wiener Galerist John Sailer ist gestorben








News vom 16.06.2025

Galerie Geiger präsentiert Ewerdt Hilgemann

Galerie Geiger präsentiert Ewerdt Hilgemann

Joel Shapiro gestorben

Joel Shapiro gestorben

Frankfurter Architekturmuseum eröffnet mit Bauen im Klimawandel

Frankfurter Architekturmuseum eröffnet mit Bauen im Klimawandel

News vom 13.06.2025

Leipziger Gutenberg-Preis für Anna Haifisch

Leipziger Gutenberg-Preis für Anna Haifisch

Daniel Lelong gestorben

Daniel Lelong gestorben

Kunsthalle Basel zeigt Ser Serpas

Kunsthalle Basel zeigt Ser Serpas

Protest gegen Schließung des Bank Austria Kunstforums

Protest gegen Schließung des Bank Austria Kunstforums

Toyin Ojih Odutola in Berlin

Toyin Ojih Odutola in Berlin

Bern restituiert Sisley-Gemälde

Bern restituiert Sisley-Gemälde

Erste Auszeichnung für Berliner Bauhaus-Archiv

Erste Auszeichnung für Berliner Bauhaus-Archiv

News vom 11.06.2025

K21 Global Art Award für Tadáskía

K21 Global Art Award für Tadáskía

Neuer Berliner Kunstverein zeigt Ghislaine Leung

Neuer Berliner Kunstverein zeigt Ghislaine Leung

Demokratiebildung mit NS-Kunstraub

Demokratiebildung mit NS-Kunstraub

Günther Uecker gestorben

Günther Uecker gestorben

 zur Monatsübersicht



Anzeigen

Marktspiegel

News

Kunsthaus Lempertz - Münchner Vase mit Berliner Ansichten, KPM, Berlin 1830

Der Sonne entgegen
Kunsthaus Lempertz

Neumeister Münchener Kunstauktionshaus - Skulpturale Languste aus Silber, Boutique Meister zur Meisen, Zürich 1970er Jahre

Bavaria Blue
Neumeister Münchener Kunstauktionshaus





Copyright © '99-'2025
Kunstmarkt Media
Alle Rechte vorbehalten


Impressum





Zum Seitenanfang Magazin

 Amazon export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce  Amazon ebay rakuten yatego meinpaket export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce