Pfalzgalerie feiert Jubiläum mit Schau zu Bernhard und Hutlett  |  | Franz Bernhard, Große Büste, 1984 | |
Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern feiert seinen 150. Geburtstag: 1875 wurde der „Pfälzische Gewerbemuseumsverein“ gegründet, der die Umsetzung eines Gewerbemuseum, der heutigen Pfalzgalerie, in Angriff nahm. Neben einer Neuaufstellung der ständigen Sammlung mit rund 280 Werken hat Museumsdirektor Steffen Egle am vergangenen Jubiläumswochenende auch eine Schau zu Franz Bernhard und Maximilian Hutlett eröffnet, deren Werke einen Schwerpunkt im Museumsbestand bilden. Anlass ist die Verleihung des Pfalzpreises an die beiden Bildhauer vor fünfzig Jahren: 1975 wurde der seit 1953 vergebene Pfalzpreis im Bereich Plastik an die beiden Pfälzer Künstlerpersönlichkeiten erstmals geteilt.
Mit Werken aus der eigenen Museumssammlung und Leihgaben aus Privatbesitz gibt Kuratorin Annette Reich einen Einblick in das Schaffen von Bernhard und Hutlett, die sich bewusst und konsequent einer kompromisslosen Reduktion der Form verschrieben haben. Der 1934 im Böhmerwald geborene Franz Bernhard, der ab 1959 Bildhauerei bei Wilhelm Loth und Fritz Klemm an der Kunstakademie Karlsruhe studierte, ließ sich 1972 in Jockgrim in der Südpfalz nieder. Bekannt wurde der Documenta-Teilnehmer für seine Skulpturen, die zwar vom menschlichen Körper ausgehen, ihn aber in einfacher, stark abstrahierter Gestalt kaum mehr sichtbar machen. Dabei verwendete Bernhard überwiegend Holz und Stahl und kombinierte beide Materialien nicht selten in seinen kraftvoll und oft roh ausformulierten Arbeiten.
Der 1933 in Zweibrücken geborene Maximilian Hutlett, der ab 1956 an der Werkkunstschule Saarbrücken bei Theo Siegle ausgebildet wurde, griff mit der Landschaft ein ungewohntes Thema für die Bildhauerei auf, das traditionell eher der Malerei zugeordnet wird. Aber auch er abstrahierte wie Bernhard seine ortlosen Räume und schuf mit Baumformen, Säulenfragmenten, kleinen Fundstücken, Hügel-, Fluss- und Feldausschnitten sowie Architekturelementen einer die Typologie einer Landschaft. Aber auch mit Pflanzenformen und der menschlichen Figur beschäftigte sich Hutlett. Herrschte in seinem frühen Schaffen das Material Holz vor, mit dessen Vorgaben er sich in einer ungegenständlichen Bildsprache auseinandersetzte, nutzte er seit seinem Intermezzo in Berlin ab 1965 die Bronzeplastik.
Die Ausstellung „Franz Bernhard und Maximilian Hutlett – Pfalzpreisträger vor 50 Jahren“ ist bis zum 31. August zu sehen. Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern hat täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr, dienstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 8 Euro, für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre sowie Studenten ist er frei.
Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
Museumsplatz 1
D-67657 Kaiserslautern
Telefon: +49 (0)631 – 36 47 201 |