Preisvergabe an Nürnberger Kunststudentin ausgesetzt  |  | Die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg muss auf die diesjährige Gewinnerin beim Bundespreis für Kunststudierende verzichten | |
Eigentlich hätte Hanna S. heuer den Bundespreis für Kunststudierende erhalten sollen. Doch die Studentin der Nürnberger Kunstakademie sitzt in Untersuchungshaft und steht wegen linksextremistischer Gewalttaten in München vor Gericht. Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMBF), das die Auszeichnung seit über 50 Jahren vergibt, hat im Einvernehmen mit dem Deutschen Studierendenwerk (DSW) als organisatorischem Träger nun die Preisvergabe an Hanna S. bis zum rechtskräftigen Abschluss des laufenden Strafverfahrens ruhend gestellt. Sie erhält nun nicht das anteilige Preisgeld in Höhe von 3.345 Euro. Die in Rede stehenden Vorwürfe seien sehr schwerwiegend, heißt es von Seiten des BMBF. Daher müsse im Lichte eines rechtskräftigen Urteils über die Auswirkungen auf die Preisvergabe an Hanna S. und auch über die an sie bereits ausgezahlte Produktions- und Fotokostenpauschale in Höhe von 2.400 Euro entschieden werden.
Wie das BMBF mitteilte, habe keine eigene Recherche zu den Preisträger*innen stattgefunden. Obwohl Hanna S. schon seit dem 20. September 2024 von der Bundesanwaltschaft beim Oberlandesgericht München angeklagt ist, hat die Jury nach Sichtung der Portfolios am 5. Februar dieses Jahres sie zu einer der acht Gewinner*innen des Bundespreises für Kunststudierende gekürt. Diese Entscheidung wurde dann am 25. März der Öffentlichkeit mitgeteilt. Am 4. April wurde das BMBF durch das DSW über die Anschuldigungen gegen Hanna S. informiert. Die Künstlerin soll Mitglied in der linksextremen sogenannten „Hammerbande“ sein. Ihr werden ein versuchter Mord sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. |