Sammler Guy Ullens gestorben  |  | Der Sammler Guy Ullens de Schooten, hier mit seiner Frau Myriam, hat sich um chinesische Gegenwartskunst gekümmert | |
Guy Ullens de Schooten, Gründer des UCCA Center for Contemporary Art in Peking, ist tot. Der Sammler starb am 19. April im Alter von 90 Jahren friedlich in seinem Haus. Das gab Philip Tinari, Direktor von UCCA, bekannt und bekundete sein tiefes Mitgefühl. Tinari führte aus, dass Ullens von der Überzeugung geleitet war, dass Kunst das Potenzial besitze, das Leben zu bereichern und Menschen über kulturelle Grenzen hinweg zu verbinden. Er wolle das von Ullens initiierte Projekt UCCA gemäß seinen Intentionen fortführen, um dessen Freundlichkeit, Leidenschaft und weltoffene Haltung zu ehren.
Guy Ullens, ein belgischer Adeliger, der 1935 in San Francisco zur Welt kam, war Unternehmer, Philanthrop und einer der ersten international tätigen Sammler, die sich mit zeitgenössischer Kunst aus China beschäftigen. Er stand an der Spitze eines großen industriellen Familienunternehmens und transformierte dieses zu einer global agierenden Investmentgesellschaft namens Artal. Seit den 1960er Jahren engagierte er sich für die Förderung der chinesischen Gegenwartskunst und widmete sein Leben dem internationalen kulturellen Austausch mit China. In diesem Kontext baute er eine Sammlung mit über 1.500 Kunstwerken auf. Dazu gehören heute berühmte Künstler wie Zhang Xiaogang, Chen Yifei und Zeng Fanzhi.
Im Jahr 2007 erfolgte die Gründung des Ullens Center for Contemporary Art in Peking durch ihn und seine zweite Ehefrau Myriam. Dem Center, das in ehemaligen Fabrikhallen aus den 1950er Jahren untergebracht ist, überließ er seine umfangreiche Kunstsammlung. Darüber hinaus engagierten sich Guy und Myriam Ullens, die im Frühjahr 2023 einem Mordanschlag zum Opfer fiel, in einer Reihe weiterer gemeinnütziger Projekte, darunter mit der Gründung der Fondation Guy & Myriam Ullens, der Ullens-Schule in Nepal und der Mimi Ullens Foundation, die Krebspatientinnen und -patienten unterstützt. |