Verschollenes Gemälde nach Wörlitz zurückgekehrt  |  | Filippo Lauris Gemälde „Jupiter und Io von Juno belauscht“ wurde im Schloss Wörlitz der Öffentlichkeit präsentiert | |
Ein seit dem Zweiten Weltkrieg verschollenes Gemälde des römischen Malers Filippo Lauri ist wieder im Schloss Wörlitz zu sehen. Im Rahmen der Erforschung ihres Gemäldebestandes konnte die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz Lauris mythologische Szene „Jupiter und Io von Juno belauscht“ im vergangenen Jahr auf der Website eines Pariser Kunsthändlers ausfindig machen. Er selbst hatte das kleinformatige Kabinettstück 2020 auf einer Auktion in Düsseldorf ersteigert, inzwischen aber an einen französischen Privatsammler weiterveräußert. Mit Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt konnte das barocke Bild von dem Sammler zurückgekauft werden. Es soll wieder an seinen ursprünglichen Platz im Schlafzimmer des Fürsten im Schloss Wörlitz präsentiert werden.
Vermutlich erwarb Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau das Gemälde während seines Aufenthalts in Italien im Jahr 1766. Zu dieser Zeit waren die Werke des 1623 geborenen Filippo Lauri sehr gefragt. Der Fürst dürfte mehrere der oft kleinformatigen mythologischen Werke des Malers persönlich gesehen haben. Bei einem Besuch im Palazzo Borghese in Rom im Januar 1766 wird er aber vor allem das Hauptwerk des Künstlers bewundert haben, eine Deckenmalerei, die auch die Darstellung dieser mythologischen Erzählung umfasst, in der Gottvater Jupiter eben die Priesterin Io verführt. Spätestens seit 1788 ist das Gemälde im Schlafzimmer des Fürsten nachweisbar und gehörte hier zum ausgeklügelten mythologischen Bildprogramm. In den Wirren der Nachkriegszeit ging das nach Ballenstedt ausgelagerte Kunstwerk verloren und mit ihm ein Schlüssel zum Verständnis des Raumes. |