Zukunft für Kunsthaus Göttingen  |  | Neues Leben im Kunsthaus Göttingen mit einer Ausstellung zu Juergen Teller | |
Nachdem das Kunsthaus Göttingen im vergangenen Jahr in eine finanzielle Schieflage geraten war, scheint der Fortbestand der Institution nun gesichert zu sein. Wie die Göttinger Oberbürgermeisterin Petra Broistedt, die zugleich Aufsichtsratsvorsitzende des Kunsthauses ist, mitteilte, sei ein Neustart der Galerie im Kunstquartier geplant. Dieser werde in gemeinsamer Anstrengung mit dem Göttinger Verleger Gerhard Steidl und dem Geschäftsführer des Literaturherbstes, Johannes-Peter Herberhold, erfolgen. Zudem hat Broistedt ein „sensationelles Jahresprogramm“ und „Blockbuster-Ausstellungen mit hochkarätigen Künstler*innen“ angekündigt, unter anderem mit Bryan Adams, Jim Dine und Juergen Teller, der aktuell seinen neuen Zyklus „Ausschwitz Birkenau“ im Kunsthaus präsentiert.
„Der Neustart war nicht selbstverständlich. Wir mussten eine pragmatische und unkonventionelle Lösung finden“, so Broistedt. So wurde der kostenintensive Personalstamm im Kunsthaus auf ein Minimum reduziert. Steidl und Herberhold engagieren sich ehrenamtlich. Kai Osterhorn, im Hauptberuf Leiter des Seniorenzentrums Göttingen, konnte nebenamtlich auf Minijob-Basis als Geschäftsführer gewonnen werden. Der bislang kostenfreie Eintritt ins Kunsthaus wurde aufgegeben. Erwachsene müssen zukünftig 8 Euro zahlen. „Wort und Bild werden sich im Kunsthaus Göttingen hervorragend ergänzen“, sagte Steidl, der mit Herberhold für die künstlerische Neuausrichtung verantwortlich ist. Sie werde ganz unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. „Wir werden das Publikum mit unserem Angebot begeistern“, zeigte sich Steidl überzeugt.
Das erst im Sommer 2021 eröffnete Kunsthaus Göttingen gGmbH musste Ende vergangenen Jahres einen Insolvenzantrag anmelden und seinen Ausstellungsbetrieb einstellen. Zuvor hatte sich der Finanzausschuss der Stadt gegen einen einmaligen Eigenkapitalzuschuss zur überbrückenden finanziellen Absicherung in Höhe von 200.000 Euro ausgesprochen. Auch die Erhöhung der jährlichen städtischen Zuschüsse von 60.000 Euro auf 240.000 Euro für das städtische Unternehmen wurde abgelehnt.
Die Ausstellung „Juergen Teller – Ausschwitz Birkenau“ ist bis zum 1. Juni zu sehen. Das Kunsthaus Göttingen hat dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 5 Euro; für Personen unter 18 Jahren ist er kostenlos.
Kunsthaus Göttingen
Düstere Straße 7
D-37073 Göttingen
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