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Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé

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Oskar Kokoschka und Alma Mahler in Essen

Oskar Kokoschka, Frau in Blau, 1919

„Frau in Blau“ lautet der Titel einer kompakten Schau, die ein Thema im Schaffen Oskar Kokoschkas herausgreift: Sie führt erstmals seit 30 Jahren die von seiner heiß begehrten Geliebten Alma Mahler inspirierten Werke im Essener Museum Folkwang zusammen. Das aus der Staatsgalerie Stuttgart entliehene, der Ausstellung den Titel gebende Gemälde aus dem Jahr 1919 zeigt als Modell eine lebensgroße Puppe mit den Zügen von Alma Mahler, der Witwe des Komponisten Gustav Mahler, die Kokoschka ein Jahr zuvor von der Kunstgewerblerin Hermine Moos anfertigen ließ. Mit pastos gespachtelte Malschichten wollte er die Materialität des Körpers sinnlich erfahrbar machen. Eine herausgestellte Brustpartie und die offene Hand der sich in Erwartung präsentierenden Verführerin verdeutlichen jedoch auch die Verdorbenheit dieses künstlich geschaffenen Fetischs. Das 1922 bei einem Künstlerfest zerstörte Original der Puppe ließ der Schweizer Künstler Denis Savary im Jahr 2007 mit Hilfe einer Näherin wieder auferstehen. Von den vier leicht variierenden Repliken sind zwei nun in der Folkwang-Ausstellung zu sehen.

Den Besucher erwarten 35 von der Kuratorin Anna Brohm in zwei Sälen zusammengestellte Werke, darunter neun Gemälde, ein Wandbild, druckgrafische Blätter und Objekte. Ein Beweggrund für die Präsentation ist die lange Verbundenheit des Museums mit dem 1886 im niederösterreichischen Pöchlarn geborenen Künstler. Schon 1910 stellte Karl Ernst Osthaus Werke des jungen Malers in Hagen aus. Bereits 1916 gelangte Kokoschkas erstes Porträt von Alma Mahler als Schenkung in Osthaus’ Sammlung. Heute kehrt es als Leihgabe des National Museum of Modern Art in Tokio wieder ins Museum Folkwang zurück. Die Dramatik der Liebesbeziehung verrät hier die Illustration der Muse als Mona Lisa. Aber auch in weiteren Bildern und Grafiken sowie den Fächern kommt Kokoschkas flammende Verehrung zum Ausdruck. Die Fächer schenkte der Künstler seiner Angehimmelten zu besonderen Anlässen als „Liebesbriefe in Bildsprache“. Die Darstellungen erzählen von gemeinsamen Erlebnissen, Träumen und Ängsten. Feuer und Flammen in der Form von Kerzen oder dem speienden Vesuv verdeutlichen Kokoschkas obsessive Liebe, die 1912 bei einer Zusammenkunft der beiden in Wien begann.

Selbst die Abtreibung des gemeinsamen Kindes im Jahr 1913 verarbeitete Oskar Kokoschka in dem dunklen und extrem ausdrucksstarken Gemälde „Stillleben mit Putto und Kaninchen“. 1915 endete nach drei Jahren die Beziehung, und Kokoschka zog als Freiwilliger in den Ersten Weltkrieg, aus dem er verletzt zurückkehrte. Selbst bei seiner Genesung in Dresden und während der anschließenden Professur an der dortigen Kunstakademie blieb Anna Mahler Teil seiner künstlerischen Überlegungen. Erst allmählich distanzierte sich Kokoschka von diesem Themenkreis. Auf seinem „Selbstbildnis an der Staffelei“ von 1922 ist die Puppe nur noch Beiwerk; auf dem Künstlerfest will Kokoschka sie nach eigenen Angaben gar geköpft haben. Die Werkgruppe ist mehr als nur ein Zeit Zeugnis. Sie gehört zum expressionistischen Hauptwerk des Malers. Neben der Dramatik der Liebesbeziehung akzentuieren die Arbeiten auch wichtige Wendepunkte in der Malweise Kokoschkas.

Die Ausstellung „Frau in Blau. Oskar Kokoschka und Alma Mahler“ ist bis zum 22. Juni zu besichtigen. Das Museum Folkwang hat täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags und freitags bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Zur Ausstellung ist eine Publikation in der Reihe „Sammlungsgeschichten“ erschienen, die im Museum 5 Euro kostet. Die Schau ist Teil des Essener Festivals „Doppelbildnisse. Alma Mahler-Werfel im Spiegel der Wiener Moderne“, an dem sich noch das Aalto Musiktheater, die Alte Synagoge, die Essener Philharmoniker, die Folkwang Universität der Künste und die Philharmonie Essen bis 22. zum Juni mit einem vielfältigen Programm beteiligen.

Museum Folkwang
Museumsplatz 1
D-45128 Essen
Telefon: +49 (0)201 – 88 45 444


08.04.2025

Quelle: Kunstmarkt.com/Hans-Peter Schwanke

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20.03.2025, Frau in Blau - Oskar Kokoschka und Alma Mahler

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