Chemnitz eröffnet das Karl Schmidt-Rottluff Haus  |  | Das Karl Schmidt-Rottluff Haus in Chemnitz widmet sich dem Werk und dem Leben seines Namensgebers | |
Die Kulturhauptstadt Chemnitz ist um eine Attraktion reicher. Am Sonntag wird dort das Karl Schmidt-Rottluff Haus eröffnet. Als neues Künstlermuseum ist es dem Schaffen von Karl Schmidt, der 1884 in Rottluff, heute ein Stadtteil von Chemnitz, zur Welt kam und seinen Nachnamen um den Geburtsort erweiterte, und seinem künstlerischen Umfeld gewidmet. Dafür wurde das ehemalige Elternhaus Karl Schmidt-Rottluffs seit 2023 denkmalpflegerisch saniert. Zu dem Ensemble gehört auch noch die angrenzende historische Wohnmühle, die der Vater des Expressionisten betrieb. Hier sind nun originale Kunstwerke, Faksimiles, Dokumente und auf Chemnitz bezogene biografische Schwerpunkte des Mitbegründers der Künstlergruppe „Die Brücke“ versammelt.
Die Kunstsammlungen Chemnitz haben die museale Präsentation erarbeitet und sind für den zukünftigen Betrieb des Hauses von 1913/14 zuständig. Thematisiert werden nicht nur die Biografien des Künstlers und weiterer Brücke-Mitglieder, sondern auch die Geschichte des Ortes. Hier verbachte Karl Schmidt-Rottluff seine Kindheit und besuchte bis 1936 regelmäßig seine Mutter. In den schwierigen Kriegsjahren 1943 bis 1946 lebte er für einige Zeit wieder in Rottluff, nachdem seine Berliner Wohnung ausgebombt worden war. Die Basis der Ausstellung bilden zwei Sammlungen, die für das Haus gestiftet wurden: die exquisite Kollektion kunsthandwerklicher Arbeiten Schmidt-Rottluffs aus dem ehemaligen Besitz von Victor und Hedda Peters, die als Dauerleihgaben der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gezeigt wird, und eine Privatsammlung mit Gegenständen aus dem ehemaligen persönlichen Besitz des Künstlers.
Zur Präsentation gehören weitere Zeichnungen und Druckgrafiken, Ölskizzen, Gebrauchsgegenstände, Briefe und temporäre Leihgaben, die teilweise noch nicht publiziert wurden, erstmals öffentlich zu sehen sind und ein umfassendes Bild vom Leben und Schaffen des Künstlers zeichnen wollen. So sind drei große Themenblöcke entstanden: das Werk und die Biografie des Künstlers, die
Geschichte des Expressionismus in Chemnitz und die Geschichte des Ortes zu Lebzeiten des Künstlers. Die einzelnen Räume sind verschiedenen Unterthemen vorbehalten, darunter dem Leben in Rottluff, der Schulzeit und den künstlerischen Anfängen, der Brücke-Zeit oder der Präsentationen von Holz- und Schmuckobjekten.
Das Karl Schmidt-Rottluff Haus wird am 6. April mit einem Festakt eröffnet. Das Museum ist an diesem Tag von 15 bis 19 Uhr für das Publikum zugänglich. Ab dem 8. April öffnet das Karl Schmidt-Rottluff Haus regulär dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro.
Karl Schmidt-Rottluff Haus
Limbacher Straße 382
D-09116 Chemnitz
Telefon: +49 (0)371 – 488 44 24 |