Österreich im Messetaumel  |  | Stage Bregenz geht im dortigen Festspielhaus über die Bühne | |
Auch wenn ihre Ansätze unterschiedlich sind, so machen sich am kommenden Wochenende zwei Messen für zeitgenössische Kunst in Österreich doch etwas Konkurrenz: Die Spark Art Fair in Wien und die Stage in Bregenz. Die Stage prescht einige Stunden voran und öffnet heute schon um 14 Uhr für die Preview ihre Türen im Bregenzer Festspielhaus direkt am Bodensee. Dort haben sich knapp 50 Aussteller aus elf Ländern eingefunden, mit dabei einige Schwergewichte der österreichischen Galerienszene, wie Crone, Hämmerle, Hilger, Krinzinger, Thoman oder Ruzicska. Aber auch Cosar aus Düsseldorf, Office Impart aus Berlin oder Hunt Kastner aus Prag wollen die zweite Ausgabe der jungen Messe nicht verpassen. Renger van den Heuvel, der bereits Direktor der Viennacontemporary und Spark Art Fair war und sich von letzterer 2022 wegen Meinungsverschiedenheiten zurückgezogen hatte, hat im vergangenen Jahr einen Neuanfang in Vorarlberg gewagt. Heuer soll die regionale Verkaufsschau, die von der Nähe zu Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein profitieren will, noch internationaler werden. Dennoch konnte Heuvel etwa die Christine König Galerie aus Wien oder die Elektrohalle Rhomberg aus Salzburg nicht mehr für die diesjährige Stage gewinnen, die im Februar 2024 noch mit dabei waren.
Beide sind heuer auf Spark Art Fair vertreten, die mit künstlerischen Einzelpräsentationen ihr Alleinstellungsmerkmal beibehalten hat. Rund 90 Galerien stellen heute ab 17 Uhr wie gewohnt in der Marx Halle aus. Dabei betonen die künstlerischen Leiter Jan Gustav Fiedler und Walter Seidl, dass jedem Kunstschaffenden die jeweils die gleiche Ausstellungsflächen zur Verfügung steht. Damit wolle man einen demokratischen Zugang zur zeitgenössischen Kunst ermöglichen. So setzt Christine König auf die Kunst von Thomas Hartmann, den sie auch unter dem Titel „Die Bibliothek von Alexandria brennt!“ aktuell in ihren Galerieräumen mit Gemälden und Videoinstallationen zum Thema Buch präsentiert. Bei der Elektrohalle Rhomberg steht der junge Wiener Maler Max Freund im Mittelpunkt. Seine Bilder sind auf dem ersten Blick ungegenständlich. Doch sammelt er unterschiedliche Materialien, von digitalen Bildarchiven über Bücher vom Flohmarkt bis hin zu Plattencovern und Stoffen aus aller Welt, die er dann zur Hieroglyphen unserer Zeit abstrahiert. Einige Galerien wollten sich nicht zwischen einer der beiden Veranstaltungen entscheiden und nehmen an der Spark und der Stage teil, etwa die umtriebige Ursula Krinzinger, die in Wien eine Soloschau zu dem 2020 verstorbenen Lois Weinberger und seiner Interaktion zwischen Kunst, Natur und Gesellschaft zeigt.
stage-bregenz.art
www.spark-artfair.com |