Saunders Collection bei Sotheby’s: Alte Meister für 100 Millionen  |  | Sotheby’s versteigert in Mai die Saunders Collection | |
Sotheby’s bringt im Mai eine hoch bewertete Altmeister-Sammlung auf den Markt: In über zwanzig Jahren haben Jordan und Thomas A. Saunders III Werke bekannter Maler wie Peter Paul Rubens, Luis Egidio Meléndez, Frans Post oder Adriaen Coorte zusammengetragen. Für die Unterstützung von Institutionen und der Bildung haben der 2022 verstorbene Saunders, ein Finanzmagnat an der Wall Street, und seine Frau als erstes Paar gemeinsam die National Humanities Medal erhalten. Die 56 Positionen ihrer Sammlung spannen einen Bogen von der Renaissance in Deutschland über die holländische und flämische Malerei des Goldenen Zeitalters sowie die italienische, spanische und französische Schule bis zu dem herausragenden „Portrait of Miss Julia Peel“ von Thomas Lawrence aus der Mitte der 1820er Jahre. Sotheby’s legt eine Schätzpreissumme von 80 bis 120 Millionen US-Dollar vor und damit den höchsten Wert, der bisher für eine Privatsammlung mit Alten Meistern aufgerufen wurde.
Angeboten werden die Stücke am 21. Mai in New York in der Auktion „Elegance & Wonder“. Weitere ausgewählte Bilder finden sich am darauffolgenden Tag in der regulären Auktion „Master Paintings“. Ausgewählt für die beiden Veranstaltungen wurden Stillleben, Portraits und Landschaftsmalereien niederländischer und flämischer Meister aus dem 17. Jahrhundert. Jan Davidsz de Heems prächtiges „Stillleben mit Rosen, Tulpen, Lilien, Mohn, Sonnenblume und anderen Blumen“ gehört zu den Spitzenwerken und ist mit 8 bis 12 Millionen US-Dollar bewertet. Der Auktionsrekord für ein von ihm gemaltes Bild liegt aktuell bei 4,8 Millionen Pfund netto; es bleibt daher abzuwarten, ob das Saunders-Stillleben diesen Wert überbieten kann. Top-Los der Auktion sind zwei Venedig-Veduten von Francesco Guardi. Die Pendants befanden sich vor dem Ankauf durch die Eheleute Saunders im Besitz der Gräfin de Boisrouvray und sollen 10 bis 15 Millionen US-Dollar einspielen. Derzeit wird die Sammlung auf einer Ausstellungstour rund um den Globus geschickt. Aktuell macht sie bis zum 14. März in Amsterdam Halt, danach geht es nach Brüssel. |