Glasfenster von Markus Lüpertz im Naumburger Dom  |  | Markus Lüpertz stellt seine Ideen für die Glasmalereien im Ostchor des Naumburger Doms vor | |
Markus Lüpertz wird neue Glasfenster für den Naumburger Dom gestalten. Die Vereinigten Domstifter haben das Projekt nun vorgestellt. Demnach steuert Lüpertz Entwürfe für zwei langverglaste Fenster und zwei kleinere Fenster im Ostchor bei, bei denen unter anderem durch Wettereinflüsse die Glasmalereien verlorengingen. Seine Hauptthemen werden dabei Erlösung und Verdammnis sein, die von der auf Glasmalerei spezialisierten, renommierten Firma Derix umgesetzt werden. Die Vereinigten Domstifter planen, die Fenster bis 2026 fertigzustellen und zu installieren.
„Der Auftakt zur künstlerischen Neuverglasung der Fenster im Ostchor des Naumburger Doms ist ein bedeutender Schritt in der Erhaltung und Neugestaltung unseres kulturellen Erbes. Die Disharmonie, die seit dem späten 16. Jahrhundert zwischen den Buntglasfenstern besteht, wird nun durch die kreativen Entwürfe von Prof. Dr. Markus Lüpertz harmonisiert. Dieses Projekt verbindet historische Substanz mit zeitgenössischer Kunst und wird den Ostchor des Doms in neuem Licht erstrahlen lassen“, sagte Rainer Robra, Minister für Kultur in Sachsen-Anhalt. Eine Jury wählte Markus Lüpertz aufgrund seines umfangreichen Werks, das er bisher mit dem Medium Glas geschaffen hat, insbesondere in Köln, Regensburg und Bamberg, sowie seiner erzählerischen Kraft und Eigenständigkeit aus. Bei der Vorstellung betonte Lüpertz, dass der Auftrag aufgrund der Tradition und der Bedeutung des Naumburger Doms für ihn von großer Wichtigkeit sei.
Das UNESCO-Weltkulturerbe Naumburger Dom ist seit dem 13. Jahrhundert für seine Glasmalereien bekannt. Im Ostchor trifft die Romanik des Chorquadrats aus dem 13. Jahrhundert auf die Gotik im Chorabschluss aus dem 14. Jahrhundert. Die Glasmalereien im Dom reichen vom 14. bis zum 21. Jahrhundert und spiegeln die Entwicklung der Kunst über die Jahrhunderte wider. Holger Kunde, Vorstand der Vereinigten Domstifter, hob die Tradition hervor, zeitgenössische Kunst in den Bau zu integrieren. So haben beispielsweise Thomas Kuzio in der Krypta, Jochem Poensgen in der Evangelistenkapelle und Neo Rauch in der Elisabethkapelle bereits moderne Glasfenster für den Naumburger Dom geschaffen, die mit den Spuren der Vergangenheit harmonieren. |