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 | NS-Raubkunst: Münster gibt Pankok-Gemälde zurück  |  | Bernhard Pankok Lesender junger Mann, 1892 | |
Die Stadt Münster restituiert ein Gemälde von Bernhard Pankok an die Erben des jüdischen Tabakhändlers und Kunstsammlers Max Rosenfeld. Dabei handelt es sich um den „Lesenden Mann“ aus dem Jahr 1892, der zum Frühwerk des 1872 im Münster geborenen Malers und Designers zählt. Für den in ein Buch vertieften jungen Mann in einem einfachen Zimmer saß Pankoks Studienkollege Wilhelm Köster Modell. Das Stadtmuseum Münster hatte das Gemälde 1992 beim Auktionshaus Lempertz in Köln ohne Kenntnis der Provenienz gekauft. „Wir sind sehr froh, dass wir den Fall schnell klären konnten und danken auch der betroffenen Familie für den guten Austausch“, sagt die Münsteraner Kulturdezernentin Cornelia Wilkens. „Die Rückgabe dieses Gemäldes ist ein wichtiger Schritt zur historischen Aufarbeitung.“ Es geht an die Urenkel des in Stuttgart als Tabakgroßhändler tätigen Max Rosenfeld, die heute in den USA leben. Der 1867 geborene Rosenfeld selbst emigrierte 1939 vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam und starb 1943 ausgezehrt im Durchgangslager Westerbork. Sein Sohn Paul Georg war 1938 über die Niederlande in die USA geflohen.
Den Hinweis auf die Sammlung Rosenfeld erhielt das Stadtmuseum Münster von Kai Artinger. Der Provenienzforscher untersucht seit 2014 die Herkunft von fraglichen Werken im Kunstmuseum Stuttgart, konnte dabei auch die Hintergründe des Pankok-Gemäldes in Münster aufdecken und seinen verfolgungsbedingten Entzug nachweisen. Vor der Rückgabe zeigt das Stadtmuseum Münster das Werk ab heute in einer Sonderausstellung. Im Fokus stehen das Verhältnis und die Freundschaft zwischen Bernhard Pankok und Max Rosenfeld. Die Kabinettpräsentation zeigt zudem ein Pankok-Porträt von Max Rosenfeld sowie Fotos und Entwurfsarbeiten. Historische Dokumente geben weitere Einblicke in die Beziehung von Künstler und Sammler.
Die Ausstellung „Die Rückgabe des Gemäldes ‚Lesender junger Mann‘“ ist bis zum 27. April zu sehen. Das Stadtmuseum Münster hat täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr, am Wochenende sowie an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Stadtmuseum Münster
Salzstraße 28
D-48143 Münster
Telefon: +49 (0)251 – 492 45 03 |
07.03.2025 | Quelle: Kunstmarkt.com/Ulrich Raphael Firsching |  | Zurück | |

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