Bernd Ebert wird Chef in Dresden  |  | Bernd Ebert ist zum Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ernannt | |
Der neue Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) heißt Bernd Ebert. Der 1972 in Berlin geborene Kunsthistoriker übernimmt sein neues Amt zum 1. Mai; sein Vertrag bei einem der größten deutschen Museumszusammenschlüsse läuft bis 30. Juni 2033. Das hat die Sächsische Staatsregierung in ihrer gestrigen Kabinettssitzung beschlossen. Sie folgte damit der einstimmigen Empfehlung der international besetzten Findungskommission. Ebert tritt die Nachfolge von Marion Ackermann an, die als Präsidentin zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz wechselt. Mit Bernd Ebert übernehme ein profilierter und gefragter Kunsthistoriker und Museumsexperte als neuer Generaldirektor die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, sagte die sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch. „Er überzeugte uns mit seinen klaren Vorstellungen, wie er den international renommierten Museumsverbund in eine vielversprechende Zukunft führen will“, so Klepsch weiter.
Neil MacGregor, ehemaliger Direktor des British Museum und Mitglied der Findungskommission, betonte, Ebert sei ein hervorragender Kunsthistoriker mit einem internationalen Ruf als Wissenschaftler, und führte weiter aus: „Aber er ist noch viel mehr als das. Er bringt eine seltene Mischung aus juristischen, finanziellen und verwaltungstechnischen Fähigkeiten mit; er hat unmittelbare Erfahrung im Umgang mit den intellektuellen, praktischen und politischen Komplexitäten einer großen enzyklopädischen Sammlung wie der SKD; zudem verfügt er über eine beeindruckende Erfolgsbilanz bei Ausstellungen, die darauf abzielen, ein neues Publikum zu gewinnen und die traditionellen Grenzen zwischen Kunstgeschichte und anderen Disziplinen zu überwinden. Was uns am meisten überzeugt hat, ist seine ehrgeizige Vision für die Zukunft der Sammlungen als Ganzes, für das, was sie für Dresden, für Sachsen und für die Welt bedeuten können – und dass er eine klare Vorstellung davon hat, wie diese Vision Wirklichkeit werden kann.“
Seine berufliche Laufbahn begann Bernd Ebert mit einer Lehre als Bankkaufmann bei der Deutschen Bank in Dresden. Anschließend studierte er Kunstgeschichte, Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre in Bonn und sammelte parallel Berufserfahrungen am Metropolitan Museum of Art in New York, an den Newtown Galleries in Johannesburg, an der National Gallery of South Africa und dem Irma Stern Museum in Kapstadt sowie in renommierten Privatsammlungen und dem Kunsthandel. Im Jahr 2005 wurde Ebert mit einer Arbeit zu den niederländischen Barockmalern Simon und Isaack Luttichuys promoviert. Im Rahmen seiner Promotion verbrachte er einen mehrjährigen Forschungsaufenthalt in den Niederlanden.
Von 2005 bis 2013 arbeitete Bernd Ebert bei den Staatlichen Museen zu Berlin, zunächst als wissenschaftlicher Museumsassistent in der Generaldirektion und der Gemäldegalerie und anschließend als wissenschaftlicher Referent des Generaldirektors. In dieser Funktion koordinierte er die Bereiche Forschung und Wissenschaft sowie internationale sammlungsübergreifende Kooperationen, wie das EU-Twinning Projekt mit dem Georgischen Nationalmuseum in Tiflis und die Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung“ im Chinesischen Nationalmuseum in Peking. 2011 war er Gastwissenschaftler am Getty Research Institute in Los Angeles.
Seit 2013 ist Bernd Ebert Sammlungsleiter für die Holländische und Deutsche Barockmalerei an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München und zudem für die Staatsgalerien in Bayreuth und Bamberg verantwortlich. Zu den von ihm kuratierten Ausstellungen gehören „Kreis, Kugel, Kosmos“ 2006/07, „Utrecht, Caravaggio und Europa“ 2018/19 und die aktuelle Präsentation „Rachel Ruysch. Nature into Art“ in der Alten Pinakothek. In Dresden will Ebert nun gemeinsam mit dem Team der SKD neben der Intensivierung der Erforschung der vielfältigen Sammlungen auch deren zeitgemäße Vermittlung fördern. „Ein großes Anliegen ist mir zudem, das Serviceangebot für ein breites Publikum zu erweitern und die Aufenthaltsqualität in den Einrichtungen der SKD zu erhöhen, um das Gesamterlebnis noch attraktiver zu machen“, so Ebert. |