In Hamburg glitzert es  |  | in der Ausstellung „Glitzer“ | |
Das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg widmet sich in seiner neuen Ausstellung erstmals dem Werkstoff Glitzer. Dafür hat Nina Lucia Groß rund 40 internationale Positionen aus Kunst und Design ausgewählt, die Glitzer als Ausdruck von Freude an gesellschaftlicher Vielfalt und kollektiver Ausgelassenheit, als Mittel des Protests, der Performance und Popkultur sowie als Symbol der Sichtbarmachung marginalisierter Gruppen und des Widerstands gegen Körpernormen vermitteln. Damit lenkt Groß den Schwerpunkt der Schau über die reine Augenfreude auf Glitzer als Symbol für Zugehörigkeit, Empowerment und Selbstbestimmung und beleuchtet dessen Einsatz in politischen Kontexten und kollektiven Bewegungen.
Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, betont die Bedeutung von Glitzer: „Glitzer ist mehr als nur funkelnde Dekoration – es ist ein Symbol für Sichtbarkeit, Selbstbestimmung und Widerstand.“ Tulga Beyerle, Direktorin des Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, erklärt: „Glitzer ist das Lebensgefühl einer diversen Gesellschaft und ein Symbol für Zugehörigkeit. Als Raum für Viele möchten wir unterschiedliche Perspektiven sichtbar machen und die Offenheit dafür nachhaltig in unserer Gesellschaft verankern.“
So thematisiert der Raum „Glitter up!“ die Funktion von Glitzer in Protestbewegungen und der Auseinandersetzung mit Körperidealen, Rollenerwartungen und der Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen. Dokumentarische Aufnahmen von Mirjana Mitrovic, Gisela Volá und Mercedes Grassi King zeigen grünen und pinken Glitzer als aktivistisches Mittel feministischer Proteste und als Ausdruck der Solidarität in Mexiko und Argentinien. Die Burlesque-Künstlerin Pansy St. Battie setzt sich selbstbewusst und glitzernd in Szene, sowohl was ihren Körper als auch ihren Rollstuhl betrifft. Für den Raum „Teenage Glitter“ hat die Hamburger Künstlerin und Fotografin Jenny Schäfer ein Jugendzimmer inszeniert, das mit Glitzer das Aufwachsen als Teil einer Randgruppe beleuchtet.
In der „Hall of Glitter“ entdecken die Besucher rund 100 private Lieblingsobjekte, die aus einem Open Call stammen und mit persönlichen Geschichten verknüpft sind. In der Glittermania-Geschichte des Glitzerns umfasst ein Zeitstrahl, bestehend aus Texten, Fotos, Videos und Objekten, Stationen von Cleopatra über die Glitzer-Erfindung im Jahr 1934 in New Jersey bis hin zur „The Eras Tour“ von Taylor Swift im Jahr 2024. In dieser Timeline haben die Besucher die Möglichkeit, eigene Beiträge hinzuzufügen. Das „Glitter Craft“ beschäftigt sich mit dem Selbermachen von Glitzer und lädt die Besucher dazu ein, ihre eigenen Kreationen zu gestalten.
Die Ausstellung „Glitzer“ läuft vom 28. Februar bis zum 26. Oktober. Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg hat täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr, am Donnerstag zusätzlich bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 14 Euro, ermäßigt 8 Euro, für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist er kostenfrei.
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Steintorplatz
D-20099 Hamburg
Telefon: +49 (0)40 – 42 81 34 880 |