Merlin Stadlers Mondszenario mit Medienkunstpreis geehrt  |  | Merlin Stadler, Stilled Life, 2025 | |
Der Münchner Medienkunstpreis der Kunststiftung Ingvild und Stephan Goetz geht heuer an Merlin Stadler. Mit 5.000 Euro fördert die Stiftung die Umsetzung seines Projekts „Stilled Life“. Der 1990 in München geborene Stadler, der im vergangenen Jahr sein Studium an der dortigen Akademie der Bildenden Künste abschloss, thematisiert in seinem 3D-animierten Kurzfilm
eine wahre Begebenheit: 2019 zerschellte das Mondlandegerät Beresheet beim Landeanflug auf dem Mond. An Bord waren neben menschlicher DNA auch sogenannte Bärtierchen, mikroskopisch kleine und sehr widerstandsfähige Organismen. Dieses Ereignis nutzt der Meisterschüler von Alexandra Pirici, um ein Zukunftsszenario für eine mögliche Besiedlung des Mondes zu entwerfen. Bei Stadler formen sich diese Wesen zu wurmartigen Tierchen, die über den Mondboden schweben und am Unterleib eine Vielzahl an kurzen Armen mit handartigen Auswüchsen tragen und zudem von einer hautartigen Schicht überzogen sind. Stadler vermutet somit eine Vermischung menschlicher Formelemente mit den Bärtierchen.
Der Medienkunstpreis der Kunststiftung Ingvild und Stephan Goetz ist eine Kooperation zwischen der Akademie der Bildenden Künste München und der Sammlung Goetz. Er soll den künstlerischen Nachwuchs im Bereich Medienkunst fördern, die Schaffung neuer Werke unterstützen und ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit stärken. Über die Vergabe des Preises entschied eine Jury, die aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sammlung Goetz, der Akademie der Bildenden Künste München, der Kunststiftung Ingvild und Stephan Goetz sowie externen Kunstexpertinnen bestand. Neben dem Preisgeld wird Merlin Stadler zudem seine Arbeit in einer Schau in der Münchner Akademie Galerie im September ausstellen. |