Le Corbusier im Zentrum Paul Klee  |  | Le Corbusier, Guitare verticale (1ère version), um 1920 | |
Das Zentrum Paul Klee in Bern begeht sein 20jähriges Jubiläum mit der Eröffnung einer ersten großen Sonderausstellung und präsentiert unter dem Title „Die Ordnung der Dinge“ das Schaffen des 1887 geborenen schweizerisch-französischen Künstlers, Architekten, Designers und Stadtplaners Le Corbusier. Die Ausstellung widmet sich seinem Arbeitsprozess, seinem plastischen Denken und dem künstlerischen Experiment im „Atelier der geduldigen Forschung“, wie der 1965 verstorbene Le Corbusier seinen künstlerischen Ansatz selbst bezeichnete. Im Fokus steht seine Annäherung an die Form sowie seine Auseinandersetzung mit Komposition, Raum, Licht und Farbe.
Ein übergeordnetes Konzept der drei Ausstellungsbereiche ist die „Ordnung“. Le Corbusier formulierte es selbst so: „Wo Ordnung herrscht, entsteht Wohlbefinden.“ Für ihn bedeutete Design die Schaffung einer geordneten Struktur. In der Architektur manifestierte sich dieses Bestreben im harmonischen Gleichgewicht zwischen Form, Farbe, Licht und Raum. Dieses Ordnungsverständnis resultierte für ihn in der antiken Architektur, zugleich befasste sich Le Corbusier jedoch auch mit den Zerstörungen des Ersten Weltkriegs, den alltäglichen Veränderungen durch den technischen Fortschritt, mit den Revolutionen in Europa und den wirtschaftlichen Krisen der 1920er Jahre.
Im Bereich der Architektur werden Entwürfe von realisierten sowie unausgeführten Projekten ausgestellt. Ein Beispiel hierfür ist die Kapelle Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp, deren Bau 1955 vollendet wurde. Darüber hinaus ermöglichen zahlreiche Fotografien von Richard Pare dem Publikum, die architektonischen Entwürfe in Bezug zur realisierten Architektur zu setzen. Eine großformatige Videoinstallation des österreichischen Künstlers Kay Walkowiak über den heutigen Zustand der indischen Stadt Chandigarh rundet die Präsentation ab.
Die Achse Kunst präsentiert seltene Natur-, Landschafts- und Architekturstudien. Ein weiterer Fokus liegt auf der avantgardistischen Bewegung „Purismus“, die Le Corbusier zusammen mit dem Künstler Amédée Ozenfant in Paris gründete. Ikonische Gemälde des „Purismus“ aus den 1920er Jahren sind ebenfalls zu sehen. Der Bereich der Forschung bildet praktisch das Zentrum der Ausstellung. Unter dem Konzept „Atelier de la Recherche Patiente“, „Atelier der geduldigen Forschung“, erhalten die Besucherinnen und Besucher Einblicke in den Arbeitsalltag von Le Corbusier. Zudem werden seine Sammlungen im Rahmen der „Poétique réaction objets“ vorgestellt, einschließlich seiner Sammlung natürlicher Gegenstände und seiner Postkartensammlung. Darüber hinaus sind Skizzen von Ideen zu sehen, die Le Corbusier während seiner Vorträge vor Publikum angefertigt hat.
Die Ausstellung „Le Corbusier. Die Ordnung der Dinge“ läuft vom 8. Februar bis zum 22. Juni. Das Zentrum Paul Klee ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 20 Franken, ermäßigt 18, 10 bzw. 7 Franken. Der begleitende Katalog kostet 39 Franken.
Zentrum Paul Klee
Monument im Fruchtland 3
CH-3006 Bern
Telefon: +41 (0)31 – 359 01 01 |