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Die „besten“ Bauten in und aus Deutschland

AFF Architekten, Spore Haus. Berlin, 2018-2023

Jedes Jahr die gleiche Prozedur: Das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt am Main beleuchtet mit der Ausstellung „DAM Preis 2025. Die 25 besten Bauten in / aus Deutschland“ aktuelle Entwicklungen deutschen Bauschaffens. Ein Fachbeirat nominierte 100 Bauwerke aus Deutschland sowie separat zwölf deutscher Architekten im Ausland, die zwischen Ende 2022 und Frühjahr 2024 vollendet wurden. Hieraus filterte eine Jury 25 Projekte heraus. Aus diesen wurden wiederum vier Finalisten ausgewählt, aus denen nochmals der DAM Preisträger für 2025 gekürt wurde. Heuer konnte das Team der AFF Architekten, die 1999 von den Brüdern Martin und Sven Fröhlich gegründet wurden, das Rennen mit dem „Spore Haus“ in Berlin für sich entscheiden.

Was macht heute guten Lebens- und Wohnraum aus? Welche Strategien verfolgen Baumeister bei der Suche nach einer sozial ausgewogenen Architektur, die leistbare, nachhaltige und originelle ästhetische Lösungen hervorbringt und dabei gesellschaftlichen Transformationen gerecht wird? Auch diesmal spiegelt die Schau der 25 Siegerprojekte seismografisch aktuelle Strömungen. Dies gilt allen voran für den Preisträger. Mit dem von der Lörracher Schöpflin Stiftung als Bauherrin beauftragten und vom Berliner Büro AFF Architekten geplanten Kultur- und Begegnungsort „Spore Haus“ entstand ein öffentlicher Tagungs- und Ausstellungsort in der Form eines monolithischen, teils mit recycelten Ziegeln verkleideten Baus. Dabei blieben der Eingang zum angrenzenden historischen Friedhof und ein hoher Lichtfeuermast des Flughafens Tempelhof aus der Zeit der Rosinenbomber erhalten und wurden in Einbuchtungen der Kubatur integriert.

Neben Beispielen aus den Bereichen Bildung, Kultur und Soziales prägen speziell Wohnbauten das Geschehen. Unter den Finalisten ragt das für rund 13 Millionen Euro generalsanierte Studentenwohnheim „Sophie-Scholl-Haus“ des Studierendenwerks München Oberbayern aus dem Jahr 1976 heraus. Durch vorgehängte Gitterroste und Integrierung der Balkone in die nunmehr 18 Quadratmeter großen Appartements milderten die Planverfasser Bogevischs Buero die brutalistische Sterilität der damaligen Epoche. Eine durch auffallende Wabenstruktur initiierte äußere Zeichenhaftigkeit ist das markante Merkmal eines gleichfalls in München angesiedelten, diesmal genossenschaftlichen Wohnprojekts. Der Architekt Peter Haimerl verdichtete bei diesem experimentellen Vorhaben sechseckige gedrückte Röhren zu einem Cluster. Die Räume der 22 Wohneinheiten dieses Wabenstocks legen den Nutzern allerdings einige Zwänge auf.

Für viele neu definierte Industrieanlagen ist die vom Team Habermann Architektur bewerkstelligte Umnutzung der alten Finsterwalder Weberei zu einer Kulturweberei beispielhaft. Das denkmalgeschützte Ensemble beherbergt etwa ein großzügiges Foyer in der alten Shedhalle mit den alten gusseisernen Stützen und den angrenzenden großen Konzertsaal, dessen mit Leinen überspannte Decke an die Textilproduktion erinnert. Was auffällt, ist die Konzentration auf das Bauen im Bestand und den Weiterbau. Was dagegen fehlt, sind neue visionäre Ideen. Es mangelt in Deutschland an Mut, Visionen und innovativen Gedanken. Viel zu sehr ruht man sich auf der Vergangenheit aus. Dies ist die Erkenntnis dieser Präsentation.

Die Ausstellung „DAM Preis 2025. Die 25 besten Bauten in / aus Deutschland“ ist bis zum 27. April zu sehen. Das DAM Ostend hat täglich außer montags von 12 bis 18 Uhr, mittwochs bis 19 Uhr, samstags und sonntags ab 11 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Die 25 Finalisten werden im „Deutschen Architektur Jahrbuch 2025“ dokumentiert, das für 38 Euro im Museum erhältlich ist. Die gesamten 100 recherchierten Bauten sind im „Architekturführer Deutschland 2025“ für 28 Euro publiziert.

Deutsches Architekturmuseum (DAM) Ostend
Henschelstraße 18
D-60314 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0)69 – 212 388 44


03.02.2025

Quelle: Kunstmarkt.com/Hans-Peter Schwanke

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Veranstaltung vom:


01.02.2025, DAM Preis 2025. Die 25 besten Bauten in/aus Deutschland

Bei:


Deutsches Architekturmuseum

Kunstsparte:


Architektur

Stilrichtung:


Zeitgenössische Kunst

Variabilder:

Habermann Architekten, Kulturweberei. Finsterwalde, 2023
Habermann Architekten, Kulturweberei. Finsterwalde, 2023

Variabilder:

Bogevischs Buero, Sophie-Scholl-Haus. München,
 2016-2022
Bogevischs Buero, Sophie-Scholl-Haus. München, 2016-2022

Variabilder:

Bogevischs Buero, Sophie-Scholl-Haus. München,
 2016-2022
Bogevischs Buero, Sophie-Scholl-Haus. München, 2016-2022

Variabilder:

Peter Haimerl, Clusterwohnen Wabenhaus. München, 2023
Peter Haimerl, Clusterwohnen Wabenhaus. München, 2023

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Peter Haimerl, Clusterwohnen Wabenhaus. München, 2023
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