Lee Kit in Kassel  |  | in der Ausstellung „Lee Kit. His gaze has turned into disdain for those who are well-intentioned yet incapable. (A quiet day)“ | |
Das Fridericianum in Kassel feiert mit der Ausstellung „His gaze has turned into disdain for those who are well-intentioned yet incapable. (A quiet day)“ das institutionelle Debut von Lee Kit in Deutschland. Die Kasseler Schau schließt an eine Vielzahl von Präsentationen an, durch die das Schaffen des 1978 in Hongkong geborenen Künstlers in den letzten Jahren in Asien, Europa und Amerika gewürdigt wurde. Dafür hat Lee Kit eine raumgreifende Installation kreiert, verschmilzt Malereien, Skulpturen, Filme, Fotografie, Musik, Sprache und ausrangierte zerbeulte Waschmaschinen zu einem begehbaren Gesamtkunstwerk und will damit die Grenzen zwischen künstlerischen Disziplinen auflösen. Mit Schriftzügen an der Fassade des Fridericianums bezieht er sogar den Außenraum in seine Ausstellung ein. So eröffnet er den Betrachter*innen die poetischen, psychologischen und gesellschaftspolitischen Dimensionen seiner Kunst, lässt die Grenzen zwischen Innen und Außen, Privatheit und Öffentlichkeit verschwimmen und spricht grundlegende menschliche Gefühle wie Freude, Wut, Trauer und Hoffnung an.
Lee Kit, der heute in Taipei lebt, wurde er an der Chinese University of Hong Kong ausgebildet. Er gilt als einer der wichtigen jungen Kunstschaffenden Asiens und ist vor allem bekannt für seine Malereien, die nicht nur Kunstobjekte, sondern auch Gebrauchsgegenstände sind. Diese verwendet er temporär im privaten häuslichen Umfeld als Gardinen, Tischtücher oder Bettwäsche. Nachdem während der SARS-Pandemie in Honkong strenge Ausgangssperren verhängt werden, kommentiert Lee Kit 2003 mit seinen Werken die gesellschaftlichen Zustände. Der Künstler veranstaltete mit Freund*innen Picknicke im Freien und nutzte dabei von ihm handbemalte Stoffe als Decken. Im darauffolgenden Jahr wurde eines seiner Werke bei einem Protestmarsch als Banner durch die Straßen getragen. Der politische Charakter seiner Arbeiten gilt als wichtiger Wesenszug seines Schaffens. Lee Kits Werke wurden in Einzelausstellungen unter anderem im Hong-gah Museum in Taipei (2023), im West Den Haag in Den Haag (2021), im Hara Museum of Contemporary Art in Tokyo (2018) und im Walker Art Center in Minneapolis (2016) gezeigt.
Die Ausstellung „Lee Kit. His gaze has turned into disdain for those who are well-intentioned yet incapable. (A quiet day)“ läuft vom 25. Januar bis zum 15. Juni. Das Fridericianum hat täglich außer montags von 11 bis 18 Uhr, donnerstags zusätzlich bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren erhalten freien Eintritt, ebenso alle am Mittwoch.
Museum Fridericianum
Friedrichsplatz 18
D-34117 Kassel
Telefon: +49 (0)561 – 70 72 720 |