Trump will „schöne“ Architektur  |  | Donald Trump bevorzugt traditionelle klassische Baustile, wie sie auch beim Kapitol in Washington zu finden sind | |
Nicht nur Migranten, der Panama-Kanal, die Zollerhöhungen oder die Annexion Grönlands stehen auf Donald Trumps Agenda, sondern auch die Kunst. So hat er nach kurz seiner Amtseinführung bereits ein Dekret aus seiner ersten Amtszeit wieder in Kraft gesetzt, das für Regierungsgebäude die „klassischen“ Stile vorsieht. Das hat die Zeitschrift Artnews auf ihrer Internetseite berichtet. Mit der neu erlassenen Richtlinie unter dem Titel „Beautiful Federal Civic Architecture“ will Trump bei öffentlichen Gebäuden eine spezielle Art von Architektur fördern, die „öffentliche Bewunderung“ hervorrufen soll. Gemeint sind damit vom allem klassizistische Stilzitate, wie sie in der Antike, der Renaissance, dem Klassizismus, dem Historismus und dem Neoklassizismus des frühen 20. Jahrhunderts vorherrschten. Damit solle laut US-Präsident auch das regionale Erbe betont werden.
Schon als die Verordnung im Jahr 2020 eingeführt wurde, kritisierten viele US-Architekten sie als regressiv und sahen darin einen Versuch der Trump-Administration, öffentlichen Gebäuden einen einheitlichen Stil aufzuzwingen und nationalistische Ideale zu fördern. Die starren ästhetischen Präferenzen würden die Kreativität ersticken, hieß es damals. Kritiker sahen darin Trumps Versuch, modernistische Baustile wie Brutalismus und Dekonstruktivismus zu verhindern. Die neue Exekutivanordnung weist die Leiter der Bundesbehörden an, innerhalb von 60 Tagen Empfehlungen für die Ausrichtung der Architektur an traditionellen und „klassischen“ Grundsätzen vorzulegen, was sich vor allem auf architektonische Formen bezieht, die vor der Moderne entstanden sind, darunter auch die Georgianische Architektur, den Greek Revival oder die Neugotik. |