Sotheby’s kehrt zur alten Gebührenstruktur zurück  |  | Sotheby’s macht eine Kehrtwende bei der Gebührenregelung | |
Lang hat das Experiment mit den vereinfachten und kundenfreundlicheren Auf- und Abgeldregeln bei Sotheby’s nicht gedauert. Das wirtschaftlich gebeutelte Auktionshaus hat angekündigt, die alte Gebührenstruktur bei Versteigerungen wieder einzuführen. Ab dem 17. Februar gelten die nach Zuschlagspreisen gestaffelten Prozentsätze für Käufer und die individuellen Absprachen mit den Verkäufern. Erst im Juli 2024 hatte das Unternehmen eine Verkaufskommission von 10 Prozent für die ersten 500.000 Dollar des Zuschlagspreises pro Los in allen Kategorien erhoben, was aber bei den Einlieferern auf wenig Verständnis stieß. Zudem wurde der Aufpreis für Käufer bei den meisten Objekten auf 20 Prozent reduziert und weitere individuelle Vereinbarungen abgeschafft.
Die genauen Prozentsätze auf Käuferseite liegen nun bei 27 Prozent für einen Zuschlagspreise bis zu einer Million US-Dollar, 22 Prozent auf die Werte, die darüber bis zu 8 Millionen Dollar hinausgehen, und 15 Prozent auf den Anteil des Zuschlags, der mehr als 8 Millionen Dollar beträgt. Das „overhead premium“ in Höhe von 1 Prozent, dass Sotheby’s während der Corona-Pandemie eingeführt hat, kommt nicht wieder. Eine Ausnahme bilden hier jedoch Weine und Spirituosen. Beibehalten wird für Verkäufer eine zu zahlende Erfolgsprämie von 2 Prozent des finalen Preises bei Arbeiten, die einen Wert oberhalb des oberen Schätzpreises erzielen.
Charles F. Stewart, Geschäftsführer von Sotheby’s, erklärte, dass die im vergangenen Jahr eingeführte, flexible Gebührenstruktur zwar die Käufer erfreute, bei Verkäufern, die zuvor individuell verhandelte Gebühren zahlten, auf wenig Verständnis stieß. Sotheby’s habe keine Angst davor, neue Dinge auszuprobieren, so Stewart und verteidigte damit die Überlegungen zu den modifizierten Preisstrukturen. Mit den seinerzeit eingeführten fixen Prozentsätzen wollte man Transparenz, Einfachheit und Fairness in der Preisgestaltung einführen, allerdings habe der Markt letztlich eine Rückkehr zu dem alten System gefordert. Die Veränderung bei den Verkäufergebühren sei besonders für Personen unattraktiv gewesen, die Provisionen gewohnt waren und mit Kunstberatern arbeiteten, so Stewart weiter. |