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Rirkrit Tiravanija bespielt den Berliner Gropiusbau mit einer großen Übersichtsschau. Mitmachen erwünscht

Der Koch der Kunstwelt



Rirkrit Tiravanija, untitled 2024 (demo station no. 8), 2024

Rirkrit Tiravanija, untitled 2024 (demo station no. 8), 2024

„Das Glück ist nicht immer lustig.“ Dieser Satz stammt aus dem Vorspann des Films „Angst essen Seele auf“, den Rainer Werner Fassbinder 1974 gedreht hat. In dem Melodram mit Brigitte Mira und dem nordafrikanischen Schauspieler El Hedi ben Salem in den Hauptrollen wird das Schicksal eines Gastarbeiters thematisiert, der aufgrund seiner Herkunft und Hautfarbe von der deutschen Gesellschaft nicht akzeptiert wird. Doch die Zeiten sind angesichts des rasanten Aufstiegs der AfD nicht besser geworden.


Dieser menetekelhafte Satz bildet auch den Titel der ersten großen Überblicksschau zum Werk des thailändischen Künstlers Rirkrit Tiravanija in einem deutschen Museum, die jetzt im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen ist. Die Bezeichnung „Thailänder“ kennzeichnet Tiravanijas Identität nur unzureichend. Der Sohn einer Diplomatenfamilie ist ein Kosmopolit. Er wurde 1961 im argentinischen Buenos Aires geboren. Aufgewachsen ist er unter anderem in Argentinien, Äthiopien und Kanada. In Ottawa hat er zunächst auch ein Kunststudium aufgenommen. Doch bereits 1984 zog er weiter in die USA. Heute lebt der international aufgestellte Künstler in New York, der thailändischen Großstadt Chang Mai und in Berlin, wo er seit 1998 eine Wohnung hat.

Das Nachdenken über Identität, Heimat und migrantisches Erleben kennzeichnet das Werk des insbesondere für seine partizipativen Installationen bekannten Künstlers, so auch im Gropiusbau, der nun über 80 Werke Tiravanijas in verschiedenen Medien versammelt. Eines der Markenzeichen Tiravanijas ist die soziale Interaktion. Wer den Gropiusbau in diesen Tagen betritt, hört schon das Klackern von Tischtennisbällen. Tiravanija hat im Lichthof acht Tischtennisplatten aufgestellt, die alle Interessierten dazu einladen, sich sportlich zu betätigen. Ein Ticket ist dafür nicht erforderlich. Zudem gibt es eine spiralförmige Bühne, die von Kindern, aber auch von Bands für Proben und Konzerte genutzt werden kann.

Doch damit nicht genug. In den eigentlichen Ausstellungsräumen auf der ersten Etage des Gropiusbaus sind zahlreiche Arbeiten zu finden, mit denen der Künstler zwischen 1987 und 2024 im westlichen Kunstkontext bekannt geworden ist, etwa seine „free-food actions“, die seit Anfang der 1990er Jahre entstehen. Inspiriert von seiner Großmutter, einer begeisterten Köchin, die nicht nur ein eigenes Restaurant sondern auch eine Kochsendung im Fernsehen hatte, wurde Tiravanija zum selbsternannten „Koch der Kunstwelt“. „Ich habe festgestellt, dass Essen ein gut geeignetes Medium dafür ist, um die Ausgangsbedingungen für eine Kommunikation zu schaffen, die nicht notwendigerweise auf Sprache beruht, sondern eine spirituelle Dimension eröffnet“, so Tiravanija. „Im gemeinsamen Akt des Kochens und Essens, so hoffe ich, werden physische und imaginäre Grenzen überwunden.“

Auch das Publikum des Gropiusbaus kann jetzt täglich zwischen 13 und 14 Uhr ein besonderes kulinarisches und kommunikatives Miteinander erleben. Ob thailändische Tom Kha Soup oder schwäbische Flädlesuppe, Bierbar, Teezeremonie, Schlagzeugspielen oder ein selbstbedrucktes T-Shirt mit einem Schriftzug vom Künstler zum Mitnehmen – die Kunst von Rirkrit Tiravanija ist niedrigschwellig, sozial, demokratisch und dabei oft humorvoll. Das ist ihr konzeptueller Ansatz.

Mit dieser ersten von ihr selbst kuratierten Schau ist Jenny Schlenzka, der neuen Direktorin des Gropiusbaus, ein Jahr nach ihrem Antritt ein richtungsweisender Auftakt gelungen, der ihre weitere kuratorische Strategie kennzeichnen dürfte. „In Zukunft werden die transformativen Energien der Künstler*innen, mit denen wir arbeiten, im Gropiusbau eine noch zentralere Rolle spielen, um gemeinsam einen Ort des Austauschs und kollektiver Erfahrungen zu schaffen – einen Ort, von dem sich ein breites Publikum angesprochen fühlt“, so Schlenzkas Vision.

Die Ausstellung „Rirkrit Tiravanija. Das Glück ist nicht immer lustig“ läuft bis zum 12. Januar 2025. Der Gropiusbau hat täglich außer dienstags von 12 bis 19 Uhr, am Wochenende von 11 bis 19 Uhr, am 9. Januar 2025 zusätzlich bis 20 Uhr geöffnet. Geschlossen bleibt an Silvester. Der Eintritt beträgt 9 Euro, ermäßigt 6 Euro.

Kontakt:

Martin-Gropius-Bau

Niederkirchnerstraße 7

DE-10963 Berlin

Telefon:+49 (030) 25 48 60

Telefax:+49 (030) 25 48 61 07

Startseite: www.gropiusbau.de



27.12.2024

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Nicole Büsing & Heiko Klaas

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Veranstaltung vom:


12.09.2024, Rirkrit Tiravanija: Das Glück ist nicht immer lustig

Bei:


Martin-Gropius-Bau

Kunstsparte:


Aktionskunst und Performance

Stilrichtung:


Zeitgenössische Kunst

Bericht:


Das Auge ihrer Zeit

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Multimedia vor 100 Jahren

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Flaschenpost aus China

Variabilder:

Rirkrit Tiravanija, untitled 2003 (in the future
 everything will be chrome), 2003
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Variabilder:

Rirkrit Tiravanija, untitled 1996 (rehearsal studio no. 6), 1996
Rirkrit Tiravanija, untitled 1996 (rehearsal studio no. 6), 1996







Rirkrit Tiravanija, untitled 2003 (in the future everything will be chrome), 2003

Rirkrit Tiravanija, untitled 2003 (in the future everything will be chrome), 2003

Rirkrit Tiravanija, untitled 1996 (rehearsal studio no. 6), 1996

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Rirkrit Tiravanija, untitled 2001 (siegerkranzstapel), 2001

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Rirkrit Tiravanija, untitled 1994 (angst essen seele auf), 1994

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Rirkrit Tiravanija, untitled 1993 (café deutschland), 1993

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Rirkrit Tiravanija, untitled 1993 (flädlesuppe), 1993

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Rirkrit Tiravanija, untitled 1997 (a demonstration by faust as a sausage and franz biberkopf as a potato), 1997

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Rirkrit Tiravanija, untitled 2014-2016 (curry for the soul of the forgotten), 2014-2016

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Rirkrit Tiravanija, untitled 2022 (chance will never abolish), 2022

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Rirkrit Tiravanija, untitled 1995 (bon voyage monsieur ackermann), 1995

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Rirkrit Tiravanija, untitled 1994 (angst essen seele auf), 1994

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Rirkrit Tiravanija

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