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Marktberichte |
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Die vierte Art Antwerp bietet kurz vor Weihnachten die Gelegenheit zum Kunsterwerb in letzter Minute Zum Endspurt an die Schelde
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| | Die Art Antwerp lädt zum vorweihnachtlichen Kunstkauf nach Antwerpen ein | |
Mittlerweile ist es schon eine Tradition. Seit 2021 lockt kurz vor Weihnachten die letzte größere Kunstmesse des Jahres nach Antwerpen. Für die teilnehmenden Galerien ist der Dezembertermin auch eine Chance: „Der Zeitpunkt der Art Antwerp bietet eine festliche Atmosphäre und die Möglichkeit, noch vor Jahresende Kontakte zu knüpfen“, sagt Aussteller Kristof De Clercq aus Gent. „Allerdings stellt die Nähe zur Ferienzeit auch terminliche Herausforderungen dar.“ Der erfahrene belgische Galerist charakterisiert die Messe folgendermaßen: „Die Stärke der Art Antwerp liegt in ihrer Fähigkeit, den Reichtum der hiesigen Kunstszene hervorzuheben und gleichzeitig ein wachsendes belgisches und internationales Publikum anzusprechen.“
Vor drei Jahren hat die Art Antwerp erstmals stattgefunden. Für die kleine Schwestermesse der Art Brussels kann man sich nicht bewerben. Die Beteiligung erfolgt ausschließlich auf Einladung. Das nur dreiköpfige Invitation Committee, dem Repräsentant*innen der Galerien Lelong & Co. aus Paris und New York, Copperfield aus London und Plus-One aus Antwerpen angehören, hat für die aktuelle Ausgabe der Messe 70 Galerien aus elf Ländern ausgewählt. 20 Prozent der Aussteller kommen aus Antwerpen selbst, rund die Hälfte jedoch aus dem Ausland: davon 21 Prozent aus den Niederlanden, 9 Prozent aus Frankreich und 6 Prozent aus Großbritannien. Außereuropäische Galerien sind auf der Art Antwerp nicht vertreten.
Mid-Career und Emerging Artists stehen an der Schelde im Fokus. Besonders großen Wert legt die Messe darauf, junge Talente vorzustellen: 30 Prozent der gezeigten Künstler*innen sind unter 35 Jahre alt. Eine Ausnahme bildet jedoch die Galerie Lelong & Co. Am Stand sind auch etablierte Künstler*innen wie David Hockney, Kiki Smith oder der 97jährige belgische Maler Pierre Alechinsky zugegen. Messedirektorin Nele Verhaeren, die gleichzeitig auch Direktorin der Art Brussels ist, gibt den Galerien eine Carte Blanche. Sie können also ganz unabhängig entscheiden, welche ihrer Künstler*innen sie für den Stand auswählen. In diesem Jahr haben sich 31 Prozent der Aussteller für eine Solo- oder Duopräsentation entschieden, um den Besucher*innen so die Möglichkeit zu geben, tiefer in das Werk einzelner Künstler*innen einzusteigen.
Die Galerie Burster aus Karlsruhe und Berlin setzt auf drei Positionen: „Wir zeigen die Bildhauerin Nina Laaf mit Wandreliefs und einer Skulptur, Evelina Reiter mit Malereien und Bram Braam mit Wandobjekten“, erläutert Rita Burster, die zum dritten Mal an der Art Antwerp teilnimmt. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die jungen Positionen, wie wir sie vertreten, entdeckt werden wollen“, so ihre Beobachtung. „Die Größe der Messe und der Zeitpunkt als letzte Kunstmesse des Jahres kurz vor Weihnachten machen die Art Antwerp zu einer speziellen Kunstmesse. Sammler*innen nehmen sich zu diesem Zeitpunkt im Jahr oftmals eher die Zeit für intensive Gespräche, und wir können so langfristige Beziehungen über die Messe hinaus aufbauen.“
Kristof De Clercq bringt drei Maler*innen aus seinem Galerieprogramm mit nach Antwerpen: den Niederländer Klaas Kloosterboer, die in Brüssel lebende französische Malerin Aurélie Gravas und den in London tätigen Amerikaner Jeff McMillan. De Clercq hofft, mit seiner Auswahl an experimenteller und abstrakter Malerei gerade auch das heimische Publikum anzusprechen: „Die belgischen Sammler*innen sind bekannt für ihr profundes Kunstverständnis, ihre Bereitschaft, aufstrebende Talente zu entdecken, und ihr Generationen übergreifendes Engagement für das Sammeln. Dieses anspruchsvolle Publikum legt Wert auf Qualität und ist offen für neue Trends.“
Die auf hochwertige Fotografie spezialisierte Galerie Fifty One aus Antwerpen hat sich für eine Soloschau mit ebenso kontemplativen wie konzeptuell verfremdeten Aufnahmen des 1976 geborenen Bruno V. Roels entschieden. Das Besondere an Roels, der von amerikanischen Konzeptkünstlern wie John Baldessari und Ed Ruscha beeinflusst ist: Er fotografiert ausschließlich Palmen, und das weltweit. Die analogen Negative manipuliert er dann in der Dunkelkammer so, dass am Ende jeder Abzug Unikatcharakter hat.
Aufgelockert wird die Hallenarchitektur der Antwerp Expo durch eine Reihe großformatiger Installationen. In diesem Jahr hat die Messe zudem als Special Guest Nina Hendrickx gewinnen können, die langjährige Direktorin der legendären Galerie Zeno X, die im Dezember 2023 nach 40jähriger Aktivität aufgrund gesundheitlicher Probleme des Gründerpaares schließen musste. Hendrickx’ Aufgabe besteht darin, die Highlights jeder einzelnen Galerie auszuwählen und mit deskriptiven Texten zu einem tieferen Verständnis einzelner Arbeiten beizutragen. Ihre Einschätzungen werden auf der Website der Messe abrufbar sein.
Auch außerhalb des Messegeländes gibt es im Antwerpener Stadtzentrum viel Kunst zu entdecken. So präsentiert das Fotomuseum FOMU die Ausstellung „Anti-Fashion“ mit mehr als 100 Werken der amerikanischen Künstlerin Cindy Sherman. Und im Rahmen des Ensor-Jahres ist im Königlichen Museum der Schönen Künste noch bis Mitte Januar 2025 die Ensor-Ausstellung „In Your Wildest Dreams“ zu sehen. Zudem zeigt das Museum Plantin-Moretus die Ausstellung „Ensors Zustände der Fantasie“, die Ensors Experimente mit grafischen Techniken in den Fokus rückt. Wer einen Galerienbummel jenseits der Messehallen machen möchte, ist in der Antwerpener Südstadt nahe der Schelde am richtigen Ort: Die Galerien Tim Van Laere, Sofie Van de Velde und Plus-One warten hier in architektonisch ansprechenden Räumen mit ihren Ausstellungen auf.
Die Art Antwerp hat vom 12. bis 15. Dezember täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 24 Euro, ermäßigt 10 Euro.
Antwerp Expo
Jan van Rijswijcklaan 191
BE-2020 Antwerpen |
12.12.2024 |
Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Nicole Büsing & Heiko Klaas | |
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Luc Dondeyne,
August, 2024 | | | | | | | |
Felix De Clercq,
Apples, can of Coke
and Knife, 2023 | | | | | | | |
Judith Grassl,
Arrange (still
life), 2024 | | | | | | | |
Die Direktorin der
Art Antwerp: Nele
Verhaeren | | | | | | | |
József Csató, One
second of peace of
mind, 2024 | | | | | | | |
Aaron-Victor
Peeters, The
love-seat, 2021 | | | | | | | |
Marijn van Kreij,
Untitled (Philip
Guston, Picasso,
Kumagai Morikazu),
2023 | | | | | | | |
Ana Silva, Fardos
001, 2023 | | | | | | | |
Gideon Kiefer, One
for the Road, 2024 | | | | | | | |
Shiraz Bayjoo, Woman
by the window, 2021 | | | | | | | |
Evelina Reiter,
Maybellin, 2024 | | | | |
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