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Aktuellzum Archiv:Auktions-Vorbericht

Der Mensch steht im Mittelpunkt der Auktion „Moderne und Zeitgenössische Kunst“ bei Bassenge in Berlin. Seine verschiedenen Manifestationen prägen das vergangene Jahrhundert

Ein beklemmender Sklavenhalter in Rot



Christian Rohlfs,  Der Sklavenhalter, 1918

Christian Rohlfs, Der Sklavenhalter, 1918

Der irische Schriftsteller Oscar Wilde erklärte treffend, dass die schlimmsten Sklavenhalter die waren, die ihre Sklaven gut behandelten. Mit dem „freundlichen Umgang“ verschleierten sie das Schreckliche des Systems. Das überaus traurige Thema beschäftigte auch Christian Rohlfs, als er 1918 das Bild „Der Sklavenhalter“ malte. Drei in Rot und Braun gewandete und beschnittene Figuren sind vor weißem Grund wiedergegeben, der Sklave verbeugt sich vor den zwei stehenden Männern. Beklemmung macht sich breit, und es drängt sich die Frage auf, was der Maler hier ausdrucksstark anspricht. Der Kunsthistoriker Paul Vogt erklärt in seiner Expertise zu dem Bild, dass Rohlfs sich während des Ersten Weltkriegs mit Themen des Alten und Neuen Testaments auseinandersetzte. Diese habe er persönlich und expressiv umgeformt, so dass Sujets nicht sofort erkennbar sind. Diese eindringliche, mit 40.000 Euro bewertete Darstellung gehört zu den wenigen Gemälden der Auktion „Moderne und Zeitgenössische Kunst“ bei Bassenge in Berlin. Ihr Schwerpunkt liegt wie für den Grafikspezialisten üblich bei Arbeiten auf Papier.


Unter die teuersten Arbeiten reiht sich am 30. November Arnulf Rainers 1976 auf Millimeterpapier geschaffenes „Tor“ ein. Der Schwung der energisch gestischen Übermalung in Schwarz kontrastiert in seiner Dynamik mit der Präzision und Feinheit des von Rainer gewählten Millimeterpapiers (Taxe 20.000 EUR). Illustrationen von gefährdeten Vögeln zu Dorothea Tannings Gedichtband fertigte Max Ernst 1975 kurz vor seinem Tod in der acht Radierungen und farbige Aquatinta umfassende Suite „Oiseaux en Péril“ an. Die schönen Drucke mit vollem Rand gehören zu Ernsts seltenen Werken (Taxe 20.000 EUR). Gefallen am Zufall der Farbe hatte Fred Thieler. Sein zweiteiliges Diptychon „Gelb-Blau-Konzentration“ von 1994 zählt zu seinen späten Arbeiten, da der Künstler zu den üblichen Farben Rot, Blau, Schwarz und Weiß auch Gelb beimischte und sie zu in- und übereinander schwebenden Wolken zerfließen ließ. Das Werk stammt aus dem Nachlass des 1998 verstorbenen Malers (Taxe 18.000 EUR). Deutlich günstiger sind zwei in der Mitte der 1980er Jahren datierte Arbeiten Thielers: Die dunkle Mischtechnik „La-II-84“ mit wenigen Aufhellungen für 9.000 Euro und eine locker bemalte Leinwand, die wohl mit dem Wandgemälde „Kosmisches Ereignis“ von 1981 in Zusammenhang steht, für 8.000 Euro.

Eine Seltenheit ist Paula Modersohn-Beckers Radierung „Sitzende Alte“ von 1902. Die Malerin griff nicht häufig auf Druckgrafiken zurück, es liegen nur dreizehn Radierungen aus ihrer Hand vor. Das Motiv nutzte die Künstlerin wiederholt in ihrem Œuvre, wobei die alte Frau, hier frontal sitzend und in Dunkelheit gehüllt, über sich hinauszuweisen scheint (Taxe 1.500 EUR). Eine junge Frau als lasziven Akt hingegen reizte Emil Nolde 1906. Der schöne Druck der halb lagernden Frau bildet mit seinen teils geschwungenen Linien und den Aquatinta-Effekten in Blaugrün eine Mischung aus Radierung und malerischem Duktus (Taxe 8.000 EUR). Heinrich Zille geht zum einen mit der Radierung „Holzsammlerin“ ins Rennen. In einer Rückenansicht schreitet die gebeugte ältere Frau mit ihrer großen Kiepe voller Äste mühsam voran (Taxe 1.200 EUR). Zum anderen treten bekannte Charaktere aus Zilles „Milljöh“ in der mit Feder und Aquarell erstellten Arbeit „Drücken musste“ von 1910 auf: Hier erklärt die ältere Schwester der kleinen auf einem grünen Hochstuhl, wie sie ihre Nase am besten in ihr blaues Kleid schnäuzen kann (Taxe 12.000 EUR).

Auf der Suche nach dem Menschen

Einen ernsten Ton stimmt Andreas Gering in seinen 28 Lithografien „Vergilbte Blätter – Aus meinem Feldskizzenbuch“ an. Einfühlsam beschreibt der Künstler das Leben der Soldaten im Ersten Weltkrieg, mal in entspannter Unterhaltung in der gemeinsamen Unterkunft, mal unter Beschuss vor einer Hügelkuppe oder in einer Siedlung (Taxe 2.500 EUR). Bei den Portraits ist ein Selbstbildnis in Kreide von Max Liebermann zu haben. 1927 skizzierte sich der Impressionist unbeschönigt im Alter von 80 Jahren mit wachem Blick und Zeichenblock in der Hand, aus dem dieses Blatt stammen dürfte (Taxe 5.000 EUR). Ein dichter schwarzer Waldweg aus den 1890er Jahren und das Gewimmel eines Pferdemarkts um 1910 ergänzen die Liebermann-Zeichnungsfolge für 1.800 Euro respektive 4.500 Euro. George Grosz aquarellierte um 1928 mit weicher Nass-in-Nass-Technik einen „Bleistiftverkäufer“. Der blinde alte und zerbrechliche Mann mit Gehstock wirkt durch die sich ausfransenden Farbverläufe, als stünde er auf wackeligen Beinen. Somit schuf Grosz das eindrückliche und verstörende Bild eines vom Leben gezeichneten armen Menschen (Taxe 12.000 EUR).

Zahlreich und vielfältig zeigt sich das Menschenbild in der Auktion, vor allem aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, etwa in dem liebevoll gemalten Bildnis ihres Sohnes Peter im Taufkleid von Elena Luksch-Makowsky aus dem Jahr 1901 (Taxe 3.500 EUR), der Ölstudie „Trauernde“ von Ottilie Wilhelmine Roederstein aus dem Kriegsendjahr 1918 (Taxe 1.200 EUR) oder Otto Muellers schemenhafter Bleistiftzeichnung eines sitzenden, frontal zum Betrachter gerichteten Paares um 1927 (Taxe 10.000 EUR). Max Beckmann präsentiert uns dann auf einer Kaltnadelradierung des Jahres 1922 ein „Schlafendes Mädchen im Kornfeld“ (Taxe 4.500 EUR), Otto Gleichmann in seiner eigentümlichen Formensprache 1920 das Aquarell „Kleine Familie“ (Taxe 5.000 EUR) und Paul Klee seine bekannte „Heilige vom innern Licht“ aus der Ersten Bauhausmappe von 1921 (Taxe 8.000 EUR). Den neuen Typ Frau der 1920er Jahren verkörpert das „Modell in braunem Kleid“ mit Bubikopf auf einer Kreidezeichnung von Karl Hubbuch (Taxe 7.000 EUR), während sich August Wilhelm Dressler um 1923/25 in seinem Gemälde „Mutter und Säugling“ den traditionellen Vorstellungen vom Weiblichen gewidmet hat (Taxe 3.000 EUR).

Kantige diagonale Schraffuren mit expressiv vereinfachten Formen verwendete Karl Schmidt-Rottluff für seinen 1915 datierten Holzschnitt „Weiblicher Kopf“ (Taxe 4.000 EUR). Zudem erfreut er das Auge mit den schlichten minimalistischen „Bäumen im Winter“ von 1905. Die erste Auflage des Holzschnitts, der mit den schlanken schwarzen kahlen Baumstämmen und Ästen besticht, die sich über das weiße Blatt kunstvoll erstrecken, erfolgte erst 1975 kurz vor Schmidt-Rottluffs Tod (Taxe 1.200 EUR). Träumerisch und ein wenig melancholisch ist Karl Hofers um 1927 gezeichneter weiblicher Halbakt mit verschränkten Armen (Taxe 2.400 EUR). Dagegen lässt Max Kaus seine zukünftige Frau Gertrud mit ihrem streng konturierten Gesicht direkt, fast aufdringlich aus seinem Kohleblatt „Turu“ von 1920 heraustreten (Taxe 10.000 EUR). Eine Liebesbeziehung ging der bereits verheiratete Raoul Hausmann Mitte der 1910er Jahre mit Hannah Höch ein. Davon zeugt seine expressive Bleistiftzeichnung ihres nackten schlanken liegenden Körpers von 1914/15 (Taxe 5.000 EUR).

Figurative Abstraktionen

Gerta Overbecks künstlerisches Hauptaugenmerk lag auf der Industrie- und Arbeiterwelt des Ruhrgebiets und Hannovers. Dies vermittelt sie auf den drei Aquarellen „Menschenfresser“, „Eiswagen“ und „Kartenspieler“ aus dem 1920er Jahren (Taxe je 5.000 EUR). Aus Otto Lendeckes keckem Aquarell „Ich werde beobachtet“ von 1918 spricht dagegen die vornehme und elegante Welt der Mode, die der Wiener mit seinen Illustrationen für die Zeitschriften „Jugend“ oder „Meggendorfer Blätter“ oder seinen Ölgemälden für den Londoner Schönheitssalon von Helena Rubinstein bediente (Taxe 1.200 EUR). Freudig geht ein junges Liebespaar 1922 seinen „Spaziergang II“ vor einem Dorf, wobei Marc Chagall auf seiner Radierung für die Vierte Bauhausmappe die Angebetete schon im Himmel schweben lässt (Taxe 4.000 EUR). In Oskar Schlemmers auf gelbem und rosafarbenem Velin 1922 gedruckten Lithografien verschmelzen geometrische und menschliche Formen zu dem „Figurenplan K 1“ (Taxe 6.000 EUR) und der „Figur H2“ (Taxe 4.000 EUR). Ein ähnliches Spiel mit farbigen gestaffelten Flächen und geometrischen Ornamenten verarbeitete Gino Severini 1963 in der Farblithografie „Arlecchino e Pedrolino“ (Taxe 1.000 EUR).

Skurril und surreal, aber doch auch freundlich sowie humoristisch sind die vier ungewöhnlichen Köpfe von Leopold Löwy aus dem frühen 20. Jahrhundert. Mal frontal, mal im Profil blicken sie in karikierter Überzeichnung mit Knollennase, Zyklopenauge, als Pilzform oder mit dickem Bauch aus den kleinen Ölbildern (Taxe je 800 EUR). Eigentümlich und spielerisch sind auch der „Zylindermann, Kaktus & rote Hunde“, die Alfred Hawel um 1930 als Gliederpuppen in einer eigenwilligen öden Straße auf die Leinwand bannte. Die Protagonisten gleichen plastischen Spielzeugfiguren, überzogen mit glänzendem Lack in Schwarz, Grün und Rot (Taxe 3.000 EUR). In warmen Rot- und Brauntönen malte Vlastimil Hofman, der vornehmlich für religiöse und mythologische Szenen bekannt ist, 1933 ein „Blindes Mädchen mit Bibel“, das mit leeren Augen sich irritierend dem Betrachter zuwendet (Taxe 8.000 EUR). Den Einfluss von Orphismus und Kubismus zeigt Hedwig Marquardts expressiv stilisierte, intime Darstellung eines in sich gekehrten Mannes mit Nimbus (Taxe 2.800 EUR). Für ein Selbstbildnis griff Ludwig Meidner 1950 auf eine bereits bemalte Holztafel zurück, auf deren Rückseite er 1937 ein schlichtes Stillleben mit Birnen und Trauben platziert hatte (Taxe 9.000 EUR).

Eine Mischung aus traditionellen Formen arabischer Kalligrafie und moderner Malerei entwickelte die sogenannte „Khartum-Schule“, zu der auch Ibrahim El-Salahi zählt. Der sudanesische Künstler hielt einen älteren Reiter auf einem Esel fest, wobei sich die Leiber von Tier und Mensch sowie Sattel in fließenden ornamentalen Formen verschränken. Blaugraue und weiße Farbflächen definieren die zwei Körper mit Schwarz und Ocker, den charakteristischen Farbtönen der Zeit um 1977 (Taxe 12.000 EUR). Das flächig Ornamentale wusste der Vietnamese Vo Thi Kim Chi 1993 in seiner Lackmalerei „Rhythmically Physical Training“ in den vier Ringen und den sich beugenden, balancierenden und stehenden Athletinnen vor rotem Mattenboden zu verbinden (Taxe 1.800 EUR). Bei dem Tschechen Jirí Anderle wird es dann monströs, wenn er 1984 für den Zyklus „Horace: Beware of Asking What Tomorrow May Bring“ eine gewalttätige „Bestia triumphans II“ wohl nur einmal gedruckt hat (Taxe 1.100 EUR). Eine farbintensive Kombination aus schlafendem Kind mit hoher Stirn und abstrakter Kunst à la De Stijl entwickelte Liu Ye 2000 in der Farblithografie „Dreaming of Mondrian“ (Taxe 2.800 EUR).

Etwas Landschaft und Natur

Eine interessante Gegenüberstellung bietet der Katalog mit zwei Brückenmotiven: Carl Grossbergs 1922 ausschnitthaft aquarellierter Brückenpfeiler vor dunklem Nachthimmel (Taxe 4.000 EUR) und Paul Kuhfuss’ kontrastreiches schwarzes Kreideblatt „Die Jungfernbrücke in Berlin“ von 1913 (Taxe 3.000 EUR). Seinen Blick ließ Philipp Franck aus einer leicht erhöhten Position über eine sommerliche „Taunuslandschaft“ schweifen. Auf dem Ölgemälde von 1916 ziehen lockere Wolken über Wiesen, Felder und Waldstücke dahin, während das Sonnenlicht schattige Partien hineinwirft (Taxe 9.000 EUR). Zarte Farbtupfer und teils reliefhaft pastoser Farbauftrag prägen Otto Modersohns Stillleben „Bunte Feldblumen in Steinzeugkrug mit Holzkästchen“ aus dem Jahr 1933 (Taxe 10.000 EUR). Eines der wichtigen Motive im späteren Schaffen von Georges Braque ist der Vogel in abstrahierter Gestalt. Dazu führt der Katalog mehrere grafische Arbeiten aus den 1950er Jahren an, darunter die Farblithografien „Vol de nuit (Oiseau XII)“ für 9.000 Euro oder „Astre et oiseau II“ für 2.400 Euro.

Eine kristalline Facettierung und ein Zickzackmuster in Schwarz-Weiß-Kontrasten lassen bei Lyonel Feiningers Holzschnitt „Villa am Strande, 4“ die Differenzierung von Hügellandschaft und aufgeregtem Himmel nur bei genauer Beobachtung erkennen (Taxe 6.000 EUR). Die Herrschaft dominanter Vertikalen und Horizontalen bei New Yorker Wolkenkratzern gliedert Bernard Buffets Farblithografie „New York VII“ von 1965 (Taxe 1.500 EUR). Wiederum kristalline Formen mit intensiven Farben in leuchtendem Blau und Grün erwarten den Käufer von Margarete Kubickas mythisch inspiriertem Bild „Die Sage von Kranaë“ von 1962. Hierbei handelt es sich um den Ort der ersten Liebesnacht von Helena und Paris, der auf der Anhöhe der nadelartig zerklüfteten Insel liegt (Taxe 6.000 EUR). Mit Mitteln der Naiven Malerei schuf der polnische Autodidakt Nikifor eine Stadtansicht in warmer Abendstimmung und gruppierte zu Füßen dreier Hügel zahlreiche Kirchen und Stadtpaläste mit ihren Türmen zu einer dichten Ansiedlung (Taxe 2.000 EUR).

Vergnügliche Gegenstandslosigkeit

Eine verspielte Komposition aus linearen und flächigen Elementen, Rundem und Kantigem, Geschlossenem und Offenem, die er nebeneinander und zueinander in Bezug setzte, kreierte Wassily Kandinsky 1922 auf einer Farblithografie ebenfalls für die Vierte Bauhausmappe (Taxe 9.000 EUR). Sein Kollege Georg Muche war von 1921 bis 1927 Leiter der Werkstatt für Weberei am Bauhaus. In dieser Zeit entstand seine rare Radierung „Das kleine Formenalphabet“, die vergnüglich mit verschiedenen Webzuständen experimentiert (Taxe 1.200 EUR). Auf einem Bleiglasfenster von Jan Thorn Prikker um 1928 mischen sich ebenfalls die geometrischen Elemente zu einer dunkeltonigen ungegenständlichen Komposition (Taxe 3.500 EUR), während er bei der gläsernen Farbstudie für St. Georg in Köln nur auf horizontale und diagonale Strukturen zurückgriff (Taxe 1.800 EUR).

Aus Umrissen von Gefäßen und ihrer Überlagerung schuf Ben Nicholson 1948 eine unbetitelte Kaltnadelarbeit als heiteres Linienspiel (Taxe 3.000 EUR). Mit der satirischen Überschrift „L’os qui n’avait pas la taille“, „Der Knochen, der nicht die Größe hatte“, betitelte Gaston Chaissac 1951 seine detaillierte, karikaturistisch anmutende Federzeichnung, eine Ansammlung fantastischer amöbenartiger Körper mit feinsten Binnenzeichnungen, die von mehreren insektenähnlichen Wesen umschwirrt werden (Taxe 3.000 EUR). Aus Tageszeitungen herausgeschnittene Stücke mit Aussparungen kombinierte Hannah Höch 1961 in ihrer „Schwarz-Weiss-Collage“. Eingeschnittenes Straßenpflaster schwebt über einer Art Turm und wird von weiteren Elementen dieser surrealen Komposition begleitet (Taxe 17.000 EUR). Leuchtendes Kolorit in Feuerrot, kühlem Taubenblau und Grün setzte Serge Poliakoff 1965 in seiner Farblithografie „Composition verte, bleue, rouge“ in polygonalen großen Formen gegeneinander (Taxe 3.000 EUR). Noch sichtbar sind die Feuerspuren auf Otto Pienes Gouache „Icarus“ (Taxe 14.000 EUR).

Dreidimensionales Allerlei

Bei den Skulpturen machen mehrere Tiere ihre Aufwartung, darunter August Gauls bronzene „Laufende Gans“ von 1901 (Taxe 5.000 EUR), der ein Jahr später gegossene, schwarz glänzende und sich aufrichtende „Fischotter“ (Taxe 10.000 EUR) oder zwei Affen von Franz Barwig d.Ä., die sich entweder lausen oder im Stehen neugierig in die Welt blicken (Taxen je 1.500 EUR). Jörg Immendorff hat den Affen zu seinem „Alter Ego“ gemacht und funktionierte ihn 1995 geteilt zu einer Buchstütze um (Taxe 7.000 EUR). Bei Renée Sintenis treffen ein sich leckendes kleines Fohlen von 1942 (Taxe 9.000 EUR) und eine elegante und seltene „Antilope“ mit gebeugtem Haupt von 1946 (Taxe 7.000 EUR) auf die frühe Bronzeplastik eines in sich gekehrten weiblichen „Torsos“ (Taxe 9.000 EUR). Eine kubistische Aufsplitterung interessierte Herbert Strässer bei seiner schlanken Bronze „Mutter mit Kind“ von 1955 in leuchtend grüner Patina (Taxe 3.500 EUR).

Mit seiner Arbeit „Nsasi“ von 1991/92 bezieht sich José Bedia auf die Palo-Religion der kubanischen Kongo-Kultur: Die rote Stofffigur steht für die gleichnamige Gottheit des Donners und Feuers, die kammartig angeordneten Messer symbolisieren Opfergegenstände, während die rote Farbe mit der Kraft des Lichts in Verbindung gebracht wird (Taxe 1.500 EUR). Das animierte LED-Objekt „Boundless Wealth“ des 2006 in Shanghai gegründeten Kollektivs Liu Dao möchte zum Nachdenken über die Schönheit der Natur und die Grenzen der Technik einladen. In einem erhöhten dunklen Glaskasten erinnern die rot fließenden Elemente an schwimmende Fische, die hier durch Kniffe der Technik sichtbar werden (Taxe 5.000 EUR).

Die Auktion „Moderne und zeitgenössische Kunst I“ findet am 30. November ab 15 Uhr statt. Die Objekte der können bis zum 28. November von 10 bis 18 Uhr, am 29. November bis 14 Uhr in der Rankestraße 24 in Berlin besichtigt werden. Der Onlinekatalog ist unter www.bassenge.com abrufbar.

Kontakt:

Galerie Bassenge

Erdener Straße 5a

DE-14193 Berlin

Telefon:+49 (030) 893 80 290

Telefax:+49 (030) 891 80 25

E-Mail: info@bassenge.com

Startseite: www.bassenge.com



28.11.2024

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/S. Hoffmann

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