Kulturpreis Vorarlberg für Michaela Kessler | | Katharina Fink, Michaela Kessler und Ina Fasching haben den Kulturpreis Vorarlberg 2024 gewonnen | |
Michaela Kessler erhält den Kulturpreis Vorarlberg, der heuer in der Sparte Zeichnung vergeben wurde. Laudatorin Madeleine Schuppli vom Fotomuseum Winterthur würdigte Kesslers sinnliche wie verfremdete Perspektiven auf die menschliche Physis, die die 1994 in Hohenems geborene, eben erst mit dem „Ö1 Talentstipendium“ geehrte Künstlerin in ihren blauen Strichzeichnungen kreiert. Ihr gelinge es, eigene Körpererfahrungen und Rollenbilder aufzuzeichnen und zu transformieren. „Dies tut sie in einer durchaus verspielten und leichten Art, sodass die Betrachtenden wie durch einen Sog in ihre Bildwelten eingeladen sind“, so Schuppli in ihrer Laudatio weiter.
Neben Michaela Kessler, deren Hauptpreis mit 10.000 Euro dotiert ist, dürften sich Ina Fasching und Katharina Fink über den Gewinn der Anerkennungspreise freuen, die jeweils mit 2.500 Euro ausgezeichnet sind. In Ina Faschings Arbeiten erkennt die Künstlerin Veronika Dirnhofer, die ebenfalls der Jury angehörte, verschiedene Werkprozesse: „Ihr Tun umfasst – unter Verwendung einer sehr lebendigen Farbpalette – das Zeichnen, das Aufzeichnen, das Übermalen sowie das fortlaufende Verändern und Markieren der Oberflächen. Im Arbeiten entstehen Spuren, Kratzer und Flecken. Und es braucht dieses physische Engagement, denn die inneren und die äußeren Bewegungen spielen zusammen“, erklärte Dirnhofer zum Schaffen der 1989 in Lustenau geborenen Künstlerin.
Die ebenfalls prämierte Katharina Fink, Jahrgang 1983 aus Bregenz, erhielt die Auszeichnung nach einer Laudatio von Marlene A. Schenk vom Kunstverein Friedrichshafen. Mit ihrem Werk erforsche die Künstlerin unentwegt die Möglichkeiten, im dreidimensionalen Raum zu existieren, und begebe sich an die Grenzen bloßer Linien. „Katharina Fink arbeitet immer wieder zwischen den Extremen von Dichte und Leichtigkeit, Ruhe und Tempo, bleibt dabei aber absolut konzentriert“, so Marlene A. Schenk in ihrer Rede auf die Preisträgerin.
Der Kulturpreis Vorarlberg wird jedes Jahr in verschiedenen künstlerischen Sparten, zuletzt für Fotografie, Interpretation zeitgenössischer Musik und Kurzgeschichte, vergeben und versteht sich als eine international ausgerichtete Auszeichnung. Durch den Preis soll die Fülle und die Bedeutung des Kunstschaffens im Bodenseeraum und den Nachbarländern Vorarlbergs vermehrt in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht werden. Neben den Preisträgerinnen waren heuer noch Melanie Berlinger, Lorenz Helfer und Sophia Weinmann nominiert. Die kommende elfte Ausgabe wird in der Kategorie klassischer Gesang ausgelobt. |