René Magritte stellt Rekord für Surrealismus auf | | René Magritte hat mit seinem Gemälde „L’empire des lumieres“ die Messlatte für den Surrealismus auf über 100 Millionen US-Dollar nach oben verschoben | |
Ein Gemälde René Magrittes hat am Dienstagabend bei Christie’s in New York ein Bietergefecht ausgelöst und einen neuen Spitzenpreis erzielt. Geschätzt war sein surrealistisches Meisterwerk „L’empire des lumieres“ aus dem Jahr 1954 auf 95 Millionen US-Dollar. Doch dabei blieb es nicht. Zehn Minuten lang kämpften mehrere Interessenten um das im nächtlichen Dunkel liegende Haus mit erleuchteten Fenstern und einer brennenden Gaslaterne, das aber unter einem taghellen Wolkenhimmel ruht, bis Auktionator Adrien Meyer seinen Hammer bei 105.000 Millionen US-Dollar aufs Pult schlug. Käufer ist ein anonymer Sammler, der mit Aufgeld über 121 Millionen US-Dollar bewilligte. Damit wurde nicht nur der bisherige, zwei Jahre alte Magritte-Rekord von 51,5 Millionen Pfund netto für ein weiteres Bild aus dieser Werkreihe übertroffen, sondern auch das teuerste surrealistische Gemälde gehandelt. Zudem ist „Das Reich der Lichter“ das teuerste bisher in diesem Jahr auf einer Auktion versteigerte Kunstwerk.
In den 1950er und 1960er Jahren schuf René Magritte mehrere Bilder unter dem Titel „L’empire des lumieres“, die in unterschiedlichen Formaten und Motiven alle eine nächtliche Straßenszene unter einem strahlend blauen Himmel zeigen. Hierbei griff der belgische Surrealist auf naturalistische Gegebenheiten zurück, verfremdete diese aber durch eine ungewöhnliche Zusammenstellung und durchbrach damit geläufige Erfahrungs- und Sehgewohnheiten. Die nun in New York verkaufte Version stammte aus der Kunstsammlung der US-amerikanischen Innenarchitektin und Designerin Mica Ertegun. Die Kollektion der gebürtigen Rumänin, die mit Ahmet Ertegun, dem Gründer der Plattenfirma Atlantic Records, verheiratet war und Ende 2023 mit 97 Jahren starb, war für Christie’s nach den Durststrecken im ersten Halbjahr ein voller Erfolg. Alle 19 Positionen wurden verkauft und spielten insgesamt knapp 184 Millionen US-Dollar ein. |