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Stuttgart untersucht die NS-Anfänge seiner Sammlung

Karl Sigrist, Ernte Filderebene, 1938

Mit der aktuellen Schau „Grafik für die Diktatur“ untersucht das Kunstmuseum Stuttgart seine Anfänge im Dritten Reich. Die Nationalsozialisten legten die Fundamente für die städtische Institution und begründeten auch eine umfangreiche Grafiksammlung. Dieser Geschichte hat sich nun Kai Artinger, Provenienzforscher des Hauses und Kurator der Ausstellung, gewidmet. Erstmals untersucht er dieses bisher stille Kapitel des Hauses und erklärt, dass die Geschichte dieser Grafiksammlung die Verdrängung, die in westdeutschen Museen nach 1945 einsetzte und erst heute langsam überwunden wird, besonders anschaulich macht. Thema ist die Geburtsstunde einer völkischen Sammlung, die vor allem der NS-Ideologie entsprechen sollte. Mehr als 160 Grafiken, Fotografien, Bücher und Dokumente verdeutlichen die nationalsozialistische Kunstpolitik in Stuttgart, die letztlich zur Entstehung der Grafiksammlung der Städtischen Galerie geführt hat. Hinzu kommen ungewöhnliche Ankäufe und der erstmals präsentierte Bestand an Kriegsbildern, dessen Herkunft bis vor kurzem noch im Dunkeln lag.

Zunächst war die seit 2014 im Stuttgarter Kunstmuseum betriebene Provenienzforschung mit der Klärung des durch die Nazis unrechtmäßig entzogenen Kulturguts betraut. Zugleich entstand aber auch eine kritische Studie zur Geschichte des Hauses. Nun steht die Erwerbungsgeschichte der Grafiksammlung im Fokus, in der Artinger nach vier Jahren der Forschung seine Ergebnisse vorstellt. Träumten die Nationalsozialisten noch bei der Gemäldesammlung von einer „schwäbischen Kunst“, wie es in der Schau von 2020 thematisiert wurde, verdeutlicht gerade die Grafiksammlung das Ausmaß, mit dem sich das städtische Kultur- und Kunstreferat Stuttgarts während des Dritten Reichs bei seinen Erwerbungen von einem völkischen, nationalistischen und rassistischen Weltbild leiten ließ. Während ein Teil der Arbeiten auch für die damalige Propaganda genutzt werden sollte, fiel Artinger eine Menge an Ankäufen auf, die eher ungewöhnlich und schwer zu erklären sind, da sie etwa von Künstler*innen stammen, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden.

Artinger hat zudem die Bedeutung der Werke von Kriegsmalern und ‚Künstlern im grauen Feldrock‘ für die Grafiksammlung erforscht und zeigt auf, wie das Museum für den Krieg instrumentalisiert und zu einem Teil des totalitären Systems wurde. Der Holzschnitt als politisches Bildmedium besaß eine herausragende Bedeutung und galt als „deutsche“ Grafik schlechthin. Hiermit traten Künstler wie Hektor Kirsch und Georg Sluyterman von Langeweyde hervor. Überdies nimmt Artinger Künstler*innen in den Blick, die Mitglied der NSDAP waren und vom Faschismus profitierten, darunter auch solche, die in der Nachkriegszeit ihre Kollaboration mit dem Regime verschwiegen, beschönigten oder sogar eine „Widerstandsvita“ erfanden. Exemplarisch vorgestellt werden die Biografien von Fritz Faiss, Heinrich Kübler, Peter Jakob Schober und Olga Waldschmidt.

Die Ausstellung „Grafik für die Diktatur. Die Geburt der Grafiksammlung des Kunstmuseums Stuttgart im Nationalsozialismus“ ist bis zum 14. September 2025 zu sehen. Das Kunstmuseum Stuttgart hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, freitags zusätzlich bis 21 Uhr geöffnet. Das Haus bleibt an Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag und Silvester geschlossen. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist er frei. Begleitend erscheint eine Publikation, die im Museum 19 Euro kostet.

Kunstmuseum Stuttgart
Kleiner Schlossplatz 1
D-70173 Stuttgart
Telefon: +49 (0)711 – 216 196 00


05.11.2024

Quelle: Kunstmarkt.com/S. Hoffmann

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