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Kunstsammlung NRW präsentiert Katharina Sieverding

in der Ausstellung „Katharina Sieverding“

Seit dem Wochenende widmet die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in ihrer Dependance K21 Katharina Sieverding eine Werkschau, ihre dritten Soloausstellung in dieser Institution nach der großen Retrospektive 1997/98 und einer konzentrierten Schau im Jahr 2014. Laut Direktorin Susanne Gaensheimer soll die Künstlerin vor allem als Düsseldorferin gefeiert werden. Denn die 1941 in Prag geborene Sieverding lebt seit 1964, dem Beginn ihres Studiums an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, in der Rhein-Metropole. Im Ruhrgebiet aufgewachsen, in Hamburg an der Hochschule für bildende Künste sowie am Deutschen Schauspielhaus ausgebildet, besuchte sie an der Düsseldorfer Akademie zunächst die Bühnenbildklasse von Teo Otto, bevor sie in die Bildhauerklasse zu Joseph Beuys wechselte und dann in die Filmklasse von Ole John Povlsen ging. 1972 schloss sie ihr Studium als Meisterschülerin von Beuys ab.

Mit ihm teilt Katharina Sieverding die Überzeugung, dass die Kunst Veränderungsprozesse anstoßen kann. Bereits 1969, als es die Becher-Klasse noch nicht gab, arbeitete sie mit fotografischen und filmischen Medien, zunächst mit Schwarzweißaufnahmen und Farbfilmen, ab 1975 folgten Großfotografien. Technisch höchst versiert und experimentierfreudig arbeitete sie zunächst mit Polaroidfotos und Überblendungen, bevor sie die Fotografie unter Hinzuziehung ihres Körpers zur Performance und Body Art öffnete. In selbstbewussten Statements inszeniert sich seither Katharina Sieverding mit rot geschminkten Lippen, dunkler Brille und straff zurückgekämmten Haar ikonisch kraftvoll. In der Art einer Leinwandgöttin zoomt sie ihr Gesicht nahe heran und realisiert in einem vielgestaltigen Spiel mit Identitäten Dinge, die sonst niemand anders bewerkstelligte.

Die von Isabelle Malz kuratierte Schau enthält 42 Werke und ruft alle relevanten Facetten von Sieverdings Werkschaffen ab. Am Anfang stehen Einblicke in das private Archiv, wobei Erinnerungen an frühere Tätigkeiten als Bühnenbildnerin geweckt werden. Unter dem Titel „Eigenbewegungen“ sind Fotos aus den aufregenden Akademiejahren um 1967/69 vereint. Doch „Fotografie ist für mich keine Dokumentation, keine Erinnerung, keine Geschichte“, beschreibt Sieverding ihren Grundsatz und widmet sich in großformatigen fotografischen Kompositionen Fragen der Identität, der deutschen Geschichte, Folgen von Krieg und Migration oder großen Themen der Weltpolitik, wobei sie moderne Historienbildern kreiert und sie zugleich überzeitlich verdichtet. So überspannt Sieverding beispielsweise in „Encode VII“ von 2006 Ansichten des Berliner Holocaust-Mahnmals mit einem Grundriss des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Auch der provokative „Stauffenberg-Block“ aus 16 Selbstporträts im Close-Up-Format bereichert die Auswahl neben dem „Schlachtfeld Deutschland“ aus dem Jahr 1978, mit dem Sieverding die Hysterie bei der Jagd auf RAF-Terroristen im Großformat kommentiert. Am Ende des Parcours steht eine prägnante Arbeit: Aus der „Kontinentalkern-Serie“ flackert das bläulich flimmernde Großfoto eines US-Bombers auf, der die Atombombe über Hiroshima abgeworfen hat. „Die letzten Knöpfe sind gedrückt“ lautet die wieder hochaktuelle mahnende Inschrift.

Die Ausstellung „Katharina Sieverding“ ist bis zum 23. März 2025 zu sehen. K21 hat täglich außer montags von 11 bis 18 Uhr, jeden ersten Mittwoch im Monat bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 14 Euro, ermäßigt 12 Euro, für Studierende 5 Euro; Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre haben freien Eintritt. Der Ausstellungskatalog kostet im Museum 34 Euro.

K21 – Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
Ständehausstraße 1
D-40217 Düsseldorf
Telefon: +49 (0)211 – 83 81 600


05.11.2024

Quelle: Kunstmarkt.com/Hans-Peter Schwanke

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Veranstaltung vom:


01.11.2024, Katharina Sieverding

Bei:


Kunstsammlung NRW

Kunstsparte:


Fotografie

Stilrichtung:


Fotokunst

Stilrichtung:


Zeitgenössische Kunst

Bericht:


Eine Ausstellung mit Gesicht

Bericht:


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Variabilder:

in der Ausstellung „Katharina Sieverding“
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