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Marktberichte |
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In der Versteigerung Alter Kunst bei Christie’s in Paris stand ein prominentes Gemälde aus dem 18. Jahrhundert im Mittelpunkt, das die Erwartungen mehr als erfüllte  Die Millionen-Melone

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 |  | Jean Siméon Chardin, Le Melon entamé, 1760 | |
Jean Siméon Chardin schwingt sich in den letzten Jahren zu ungeahnten Höhen auf. Hatte sein Gemälde eines Erdbeerkorbs im März 2022 beim Auktionshaus Artcurial den Rekordpreis von 20,5 Millionen Euro, mit Aufgeld knapp 24,4 Millionen Euro, erzielt, konnte jetzt Christie’s in Paris auftrumpfen. Diesmal war es ein Stillleben im Oval mit zentraler aufgeschnittener Melone, um die sich Likörflaschen, Pfirsiche, Mirabellen, zwei Birnen und eine Keramikkanne mit Becken gruppieren. Das Meisterwerk aus dem Jahr 1760, das zuerst dem berühmten Pariser Goldschmied Jacques Roëttiers gehörte und später rund 200 Jahre in den beiden großen Sammlerfamilien Marcille und Rothschild beheimatet war, ging bei einer Schätzung von 8 bis 12 Millionen Euro an den Start und lockte mehrere Interessenten. Zum Schluss blieben ein Bieter im Saal und einer am Telefon übrig, die sich bis auf 23 Millionen Euro hochschaukelten. Mit Aufgeld bewilligte der siegreiche europäische Sammler 26,73 Millionen Euro. Damit ist „Le melon entamé“ nicht nur das teuerste Werk im Œuvre Chardins, sondern auch ein weltweiter Rekordwert für ein französisches Gemälde des 18. Jahrhunderts.
Die übrigen Arbeiten der Auktion „Maîtres Anciens: Peintures – Sculptures“ vom 12. Juni, mit denen Christie’s bei einer losbezogenen Verkaufsrate von 62 Prozent insgesamt 29,1 Millionen Euro brutto einfuhr, platzierten sich weit abgeschlagen. Anne Louis Girodet-Triosons kürzlich wiederentdeckte Büste einer jungen Odaliske mit Turban spielte 300.000 Euro ein (Taxe 80.000 bis 120.000 EUR), Jean-Antoine Watteaus allegorische „Alliance de la Musique et de la Comédie“ taxkonforme 280.000 Euro, und eine Bronzestatute des Kriegsgottes Mars, die den im frühen und mittleren 17. Jahrhundert in Paris tätigen Hubert Le Sueur zugeschrieben wird, musste sich mit 220.000 Euro zufrieden geben (Taxe 250.000 bis 350.000 EUR). Dafür machte sich zu Beginn der Versteigerung Hubert Roberts studienhaft flüchtig gemalte „Personnages dans une galerie antique“ von 40.000 Euro auf 180.000 Euro auf.
Einträglich waren zudem die 145.000 Euro für eine biblische Simultanszene mit Johannes dem Täufer bei der Predigt, Christus in der Wüste und der Taufe Christi, die Herri met de Bles in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in weite nördliche Gefilde verlegte (Taxe 80.000 bis 120.000 EUR). Für Abraham Mignons „Nature morte au coq et au butin de chasse“, die zahlreich Federn lassen mussten, kamen 160.000 Euro zusammen (Taxe 100.000 bis 200.000 EUR), für Francesco Bertos’ Bronzegruppe mit zwei Reitern, von denen einer möglicherweise die Bekehrung des heiligen Paulus darstellt, nur 60.000 Euro (Taxe 100.000 bis 150.000 EUR).
Für Jean-Auguste-Dominique Ingres’ charmante Ölstudie des Christusknaben aus seinem Altargemälde „Das Gelübde Ludwigs XIII.“ in der Kathedrale seiner Heimatstadt Montauban waren 75.000 Euro fällig (Taxe 60.000 bis 100.000 EUR). Bei den niedrigen Preisen reüssierten noch Pieter Dircksz van Santvoorts ansprechender Blick auf ein holländisches Dorf in warmer ockerfarbener Palette bei 38.000 Euro (Taxe 20.000 bis 30.000 EUR) und James Pollards charakteristische, fast etwas naive Postkutschenszene „The Birmingham Tally-Ho! Coaches passing the Crown Inn, Holloway“ aus dem Jahr 1826 bei 48.000 Euro (Taxe 15.000 bis 20.000 EUR).
Die Ergebnisse verstehen sich als Zuschlag ohne das Aufgeld. |  | Kontakt: Christie’s Paris 9, Avenue Matignon FR-75008 Paris |
 | Telefon:+33 (01) 40 76 85 85 | Telefax:+33 (01) 40 76 85 86 |  |  | E-Mail: info@christies.com |  | Startseite: www.christies.com |
21.06.2024 |
Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Ulrich Raphael Firsching |  |
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 Pieter Dircksz van
Santvoort, Blick auf
ein holländisches
Dorf |  | Taxe: 20.000 - 30.000 EURO Zuschlag: 38.000,- EURO Losnummer: 26 |  |  |  |  |  | 
 Herri met de Bles,
Johannes der Täufer
bei der Predigt,
Christus in der Wüste
und die Taufe Christi |  | Taxe: 80.000 - 120.000 EURO Zuschlag: 145.000,- EURO Losnummer: 18 |  |  |  |  |  | 
 Hubert Le Sueur,
Hubert Le Sueur
zugeschrieben,
Mars, Anfang 17.
Jahrhundert |  | Taxe: 250.000 - 350.000 EURO Zuschlag: 220.000,- EURO Losnummer: 24 |  |  |  |  |  | 

Jean-Auguste-Dominique
Ingres, Étude pour le
Christ Enfant du „Le
vœu de Louis XIII.“,
frühe 1820er Jahre |  | Taxe: 60.000 - 100.000 EURO Zuschlag: 75.000,- EURO Losnummer: 34 |  |  |  |  |  | 
 Jean-Antoine
Watteau, L’alliance
de la Musique et de la
Comédie |  | Taxe: 250.000 - 350.000 EURO Zuschlag: 280.000,- EURO Losnummer: 6 |  |  |  |  |  | 
 James Pollard, The
Birmingham
Tally-Ho! Coaches
passing the Crown
Inn, Holloway |  | Taxe: 15.000 - 20.000 EURO Zuschlag: 48.000,- EURO Losnummer: 37 |  |  |  |  |  | 
 Francesco Bertos,
Paar Reiter |  | Taxe: 100.000 - 150.000 EURO Zuschlag: 60.000,- EURO Losnummer: 27 |  |  |  |  |  | 
 Hubert Robert,
Personnages dans une
galerie antique |  | Taxe: 40.000 - 60.000 EURO Zuschlag: 180.000,- EURO Losnummer: 1 |  |  |  |  |  | 
 Anne Louis
Girodet-Trioson,
L’Odalisque |  | Taxe: 80.000 - 120.000 EURO Zuschlag: 300.000,- EURO Losnummer: 4 |  |  |  |  |  | 
 Abraham Mignon,
Nature morte au coq et
au butin de chasse |  | Taxe: 100.000 - 200.000 EURO Zuschlag: 160.000,- EURO Losnummer: 31 |  |  |
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