Das Gallery Weekend in Berlin wird 20 Unter der neuen Leitung von Antonia Ruder findet ab Freitag zum 20. Mal das Gallery Weekend Berlin statt. Mehr als 50 teilnehmende Galerien präsentieren die Vielfalt Kunstszene in der Hauptstadt mit Ausstellungen aufsteigender und bekannter Künstler, unter anderem von Tony Cragg, Xie Nanxing oder Julius von Bismarck. Der Kunsthandel Wolfgang Werner widmet sich in der Gruppenschau „Abstraktion“ den Schlüsselfiguren der deutschen Nachkriegsmoderne der 1950er und 1960er Jahre, die bei der Biennale in Venedig wie auch auf der Documenta vertreten waren. Mit von der Partie sind Willi Baumeister, Wols, Ernst Wilhelm Nay, K.R.H. Sonderborg, Emil Schumacher und Karl Otto Götz. Die Galerie Bastian stellt Zeichnungen und Siebdrucke aus dem Spätwerk von Andy Warhol der 1980er Jahre vor, darunter Ikonen der Konsumwelt wie die „Campbell’s Soup Box“ oder den „Greyhound Bus“. Werke des vielfach ausgezeichneten Fotografen Wolfgang Tillmans, der etwa im Jahr 2000 den renommierten Turner Prize erhielt, können Interessenten in der Schau „Summer Storm Rain Drops Freeze Frame“ in der Galerie Buchholz sehen.
Am Freitag eröffnet die Galerie Ebensperger an ihrem Standort Kapelle die Ausstellung „Franz West – Works from the Diethardt Collection“. Mit Wests „Passstücken“ gehören Werke zu den Exponaten, die sowohl Plastiken als auch Körperprothesen sein können. Sie bewegen sich damit zwischen funktionalen Objekten und autonomen Skulpturen und spiegeln sein Interesse an alltäglichen Dingen wider. In der Personale „Soundclash“ bietet die Galerie Heidi dem gebürtigen Jamaikaner Akeem Smith eine Bühne für seine Soundskulpturen. Der heute in New York lebende Smith, der Modedesigner war und 2022 erstmals in Europa ausstellte, interessiert sich seit langem für das Konzept des „Lautseins“ sowohl im Audio-Visuellen wie auch im Verhalten zu gängigen Normen. In der Schau geht es um die Auslegung des Lautseins in der Geschichte von Protesten, kulturellem Ausdruck und sozialer Kommunikation. Die Skulpturen bestehen aus Baumaterialien und werden von Geräuschen begleitet, da Lautsprecher meist die Metallarbeiten abschließen.
Bei Tanya Leighton steht Nicole Ondre mit der Ausstellung „Torsion“ im Mittelpunkt, in der die kanadische Künstlerin glänzende Keramikarbeiten aus der mathematischen Knotentheorie entwickelt hat. Den Blick auf die Frau aus der Perspektive des Schriftstellers, Malers und Grafikers Francis Picabia gewährt die Galerie Michael Werner. Versammelt Werke der Jahre 1925 bis 1950, darunter die „Maternité bleue“ von 1938/39, die an Madonnenbilder anknüpft, oder der selbstbewusste weibliche Akt „Femme au châle vert“ von 1940/43, wo eine blonde Frau desinteressiert zur Decke blickt. Das digitale Format der „Studio Visits with…“ erlaubt zudem Einblicke in die Ateliers einiger in Berlin lebender Künstler*innen. Für das Hintergrundwissen stehen zahlreiche Videos auf der Homepage des Gallery Weekend bereit.
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