Museum Ludwig erweitert seine grafische Sammlung  |  | Herbert Gentry, Paris-New York, 1977 | |
Das Museum Ludwig hat ein Werk von Herbert Gentry für seine Sammlungen angekauft. Möglich war das durch die Verleihung des Richard Hamilton Acquisition Prize der IFPDA Print Fair. Mit dem Preisgeld von 10.000 US-Dollar konnte das Kölner Museum eine oder mehrere druckgrafische Arbeiten auf der diesjährigen Ausgabe der weltgrößten Kunstmesse für Druckgrafik und Editionen in New York erwerben. Eboa Itondo, Leiterin der Grafischen Sammlung des Museums, hat sich für Gentrys handübermalte Monotypie „Paris-New York“ aus dem Jahr 1977 entschieden, die in abstrahierter Manier mehrere Vögel und maskenartige Gesichter in Rot auf grünem Grund zeigt. 2026 wird das Werk Teil einer Ausstellung zur Harlem Renaissance und zur Transatlantischen Moderne im Museum Ludwig sein.
Der 1919 in Pittsburgh geborene Afroamerikaner Herbert Gentry wuchs im New Yorker Stadtteil Harlem auf und lernte dort Persönlichkeiten der Harlem Renaissance wie Langston Hughes und Duke Ellington kennen. Einen Großteil seines Lebens verbrachte der expressionistische Maler aber in Europa und wohnte in den 1950er bis 1970er Jahren in Paris, Kopenhagen, Göteborg oder Stockholm, wo er 2003 nach einem längeren Aufenthalt in seiner Heimat auch verstarb. Da seine Mutter als Schauspielerin und Tänzerin arbeitete, war Gentrys New Yorker Zuhause häufig ein Treffpunkt von Künstler*innen, Musiker*innen und weiteren Kreativen der Harlem Renaissance. Er setzte sich zu ihnen und hörte ihnen zu, wenn sie sich über ihre Arbeit und das Geschehen in den Kunstszenen von Paris oder Berlin unterhielten. In Paris interessierte sich Gentry für die Ideen des Kubismus, in Kopenhagen kam er mit Mitgliedern der Gruppe CoBrA in Kontakt, was seine Monotypie „Paris-New York“ in ihrer kindlich-naiven Malweise beeinflusste. |