Preisträgerschau von Nana Petzet in Berlin  |  | Nana Petzet beim Aufbau der Installation „Blendung“ 2022 in Bad Tölz | |
Mit ihrer Personale „Blendung“ bespielt Nana Petzet seit dem Wochenende die Räume des Deutschen Künstlerbundes in Berlin. Anlass ist die Verleihung des HAP Grieshaber-Preises an die Konzeptkünstlerin im vergangenen Jahr. Petzets Werke zeichnen sich durch eine Beschäftigung mit Natur, Kunst und Wissenschaft aus. In ihrer Berliner Ausstellung gewährt sie Einblicke in ihre neueste künstlerische Forschung zum Artenschutz und präsentiert eine Installation, in der sie die komplexen Auswirkungen künstlicher Lichtquellen auf das Verhalten nachtaktiver Insekten thematisiert.
In Zusammenarbeit mit dem Insektenforscher Timo Zeimet ging die Künstlerin der Frage nach, was der Verlust der Nacht bedeutet, der zugleich den Verlust eines zentralen Lebensraumes beinhaltet. Ihre Installation, eine „begehbare Publikation mit integrierter Versuchsanordnung“, besteht aus einer raumübergreifenden Klangarbeit und sechs intermedialen Stationen, die auf Petzets künstlerisch-wissenschaftlicher Fallstudie zu Lichtverschmutzung und Insekten im Rahmen der Ausstellung „Tod in Venedig“ der Galerie für Landschaftskunst in Bad Tölz basiert. Nana Petzet transformierte das ursprünglich zum Schutz der Menschen auf einem Parkplatz angebrachte Licht in ein Anlocksystem für Insekten und wertete die Ergebnisse wissenschaftlich und fotografisch aus.
Nana Petzt wurde 1962 in München geboren und studierte an der dortigen Akademie der Bildenden Künste sowie der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Seit Ende der 1980er Jahre hat sie eine Methodik entwickelt, mit der sie das Verhältnis zwischen Kunst und Wissenschaft auslotet und die sie unter dem Begriff der „Rational Scientific Art“ fasst. Ihre künstlerische Arbeit umfasst Installationen, Performances, Kunst im Öffentlichen Raum ebenso wie Vorträge und Forschungsprojekte, die sie bisher international in Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert hat. Außerdem übernahm Petzt Lehraufträge an der Kunstakademiet in Trondheim in Norwegen, der Iceland Academy of the Arts in Reykjavik und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. 2021 wurde mit dem Edwin-Scharff-Preis des Hamburger Senats ausgezeichnet.
Die Ausstellung „Nana Petzt: Blendung“ ist bis zum 5. April 2024 zu sehen. Die Ausstellungsräume des Deutschen Künstlerbundes sind dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.
Deutscher Künstlerbund e.V.
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