Kulturpreis Bayern für Adidal Abou-Chamat  |  | Adidal Abou-Chamat erhält den Kulturpreis Bayern 2023 | |
Adidal Abou-Chamat ist einer der Träger*innen des Kulturpreises Bayern 2023. Die 1957 in München geborene, deutsch-syrische Künstlerin erhält die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihr Werkschaffen, das sich mit kultureller Identität, Postkolonialismus, Migration, Rassismus und Genderfragen sowie den psychischen Auswirkungen von Krieg und Gewalt künstlerisch auseinandersetzt. In ihren Fotoarbeiten, großformatigen Rauminstallationen, Skulpturen, Objekten und Videoarbeiten befasst sich Abou-Chamat häufig mit der Rolle der Frau, aber auch mit westlichen Klischees und Vorurteilen gegenüber fremden Kulturen und analysiert die arabische Identitätsbildung inmitten des israelisch-palästinensischen Konflikts. Dabei nutzt sie Mittel der ironischen Verschiebung und gezielten Subversion, um kulturelle Differenzen sowie Konstruktionen und Auswirkungen rassistischer Zuschreibungen deutlich zu machen.
Nach einem Studium der Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München ging Adidal Abou-Chamat 1982 nach Großbritannien und studierte bis 1987 Kunst am Chesterfield College of Art und am Edinburgh College of Art. Postgraduierte Studien führten sie im Anschluss an die State University of New York und ans Royal College of Art nach London. „Mir geht es um Identitätsmechanismen, deren Entstehung und auch, wie Diskriminierungs- und Ausgrenzungsmechanismen funktionieren“, sagte Abou-Chamat in einem Interview mit Deutschlandradio Kultur. In zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen war ihr Werk vor allem deutschlandweit, aber auch im Ausland zu sehen. Ihre letzte große Präsentation fand 2023 unter dem Motto „In Transition“ in der Galerie der GEDOK München statt.
In Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verleiht der Energieversorger Bayernwerk den Kulturpreis Bayern heuer zum 19. Mal. Dotiert ist er mit jeweils 5.000 Euro. Neben Adidal Abou-Chamat geht die Auszeichnung in diesem Jahr noch an die Hip-Hop-Band „dicht & ergreifend“, die Schriftstellerin Rita Falk, den Chefdirigenten der Bamberger Symphoniker Jakub Hruša sowie für die Künstler und Kunstförderer Michaela und Bruno Wank, die 2010 in einer alten Käseverpackerei in Görisried im Ostallgäu die „VerpackereiGö“, eine Konzept-, Installations- und Ausstellungshalle, gründeten. Die Preisverleihung findet am 16. November in München statt. |