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Hannah-Höch-Preis für Akinbode Akinbiyi

Der Hannah-Höch-Preis 2024 geht an Akinbode Akinbiyi. Mit der Auszeichnung und dem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro ehrt das Land Berlin den 1946 in Oxford geborenen Fotografen, der seit 1991 in Berlin lebt, für seine kontinuierlich hochwertige künstlerische Leistung, teilte die Berliner Senatsverwaltung für Kultur mit. In der Begründung heißt es: „Akinbiyi fotografiert, was er beobachtet, analog und überwiegend in Schwarz-Weiß. Vor der Linse seiner Mittelformatkamera inszeniert sich die Wirklichkeit spielerisch, fast eigenständig. Hinter dem vordergründig Alltäglichen offenbaren seine Aufnahmen die individuellen und sozialen Verflechtungen des Menschen mit der gleichermaßen von ihm gestalteten Umwelt. Für diese Bilder erwandert der Fotograf die Metropolen der Welt. Ob in Lagos, Bamako, Berlin oder São Paulo: Der Stadtraum ist sein Arbeitsplatz.“

Akinbode Akinbiyi, Sohn nigerianischer Eltern, wuchs in England und in Lagos auf. Im nigerianischen Ibadan, in Lancaster und Heidelberg studierte er Literaturwissenschaft und Anglistik. Seit 1972 ist er autodidaktisch auf dem Gebiet der Fotografie tätig. Sein zentrales Thema sind die schnell wachsenden und sich stark verändernden Megastädte des afrikanischen Kontinents, unter anderem Lagos, Kinshasa, Kairo, Dakar und Johannesburg. Dabei konzentriert sich Akinbiyi auf den unspektakulären Alltag der Menschen. Seine Arbeitsweise, die der Street Photography verwandt ist, beschreibt der Künstler mit den Worten: „Seit 40 Jahren bewege ich mich langsam und sanft; ich versuche nicht, in den persönlichen Raum anderer Menschen einzudringen und dabei gleichzeitig Bilder zu machen. Es ist eine Art Tanz, eine Verhandlung, ein Schlendern – eine sehr feinfühlige Art, sich durch alle möglichen Räume zu bewegen.“ Mit seinen Arbeiten war er unter anderem 2016 im Philadelphia Museum of Art, ein Jahr später bei der Documenta 14 in Kassel oder 2020 im Berliner Gropiusbau vertreten. Heuer widmen ihm unter anderem das Museum of Modern Art in New York und der Kunstverein Hannover Ausstellungen.

Die Kulturverwaltung des Berliner Senats verleiht seit 1996 den Hannah-Höch-Preis. Die Auszeichnung erinnert an die 1978 verstorbene Berliner Künstlerin Hannah Höch, die mit ihrem Werk als Dadaistin internationale Berühmtheit erlangte. Ausgezeichnet werden Künstler*innen mit Lebens- und Arbeitsschwerpunkt in Berlin für ein herausragendes Lebenswerk. Außerdem vergibt die Kulturverwaltung den Hannah-Höch-Förderpreis an Özlem Altin. Mit dem Preisgeld von 10.000 Euro soll die Entwicklung der 1977 in Goch geborenen Künstlerin in der Mitte ihrer Karriere unterstützt werden. Beide Preise sind mit einer Ausstellung samt Publikation verbunden, die im Sommer 2024 in der Berlinischen Galerie stattfindet.


01.09.2023

Quelle: Kunstmarkt.com/Ulrich Raphael Firsching

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