Bedeutendes Barockgemälde kehrt nach Dessau zurück  |  | Gerrit van Honthorst, Prinz Wilhelm von Oranien-Nassau und drei seiner Schwestern, 1635 | |
Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz kann sich über eine prominente Rückkehr in ihre Sammlungen freuen. Seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen, hat die Stiftung das Gruppenbildnis mit den Kindern des niederländischen Statthalters Friedrich Heinrich von Oranien-Nassau und seiner Ehefrau Amalia von Solms aus der Hand Gerrit van Honthorsts zurückerworben. Der Ankauf aus Privatbesitz ist mit Unterstützung von Kulturstaatsministerin Claudia Roth, des Landes Sachsen-Anhalt, der Kulturstiftung der Länder sowie der Ernst von Siemens Kunststiftung gelungen.
Das auf das Jahr 1635 datierte Portrait mit Wilhelm II. von Nassau-Oranien und seinen drei jüngeren Schwestern Louise Henriette, Isabella Charlotte und Albertine Agnes sei ein wichtiges Zeugnis des niederländisch-deutschen Kulturtransfers um 1700, betonte die Stiftung. Es kam über deren jüngere, damals noch nicht geborene Schwester Henriette Catharina (1637-1708) nach Anhalt. Die spätere Fürstin von Anhalt-Dessau, die ab 1681 Schloss Oranienbaum errichten ließ, erbte es wohl 1696 nach dem Tod ihrer Schwester Albertine Agnes. Zuletzt hing das charmante Gruppenbildnis im Dessauer Residenzschloss und war dort bis 1937 nachweisbar.
In den Kriegswirren verlor sich die Spur des Gemäldes, gehörte lange Jahre den Nachkommen von Josef Kaiser, einem der Gründer der Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann, und tauchte jetzt im Kunsthandel bei Sotheby’s wieder auf. Da die Erbengemeinschaft von Anhalt in der vom Auktionshaus vermittelten gütlichen Einigung auf Ansprüche auf das Gemälde verzichtete und die Vorbesitzer Bereitschaft zu einem Verkauf an eine öffentlich-rechtliche Stiftung zeigten, war der Weg für eine Rückführung an die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz frei. Das Portrait kann nun in Schloss Oranienbaum besichtigt werden. |