Saisonstart der Frankfurter Galerien  |  | Am Wochenende starten die Frankfurter Galerien in die Herbstsaison | |
Frankfurt lädt am kommenden Wochenende nach der Sommerpause zum 28. Saisonstart der Galerien. Die Veranstaltung wird seit 2019 von der Agentur Frankfurt Art Experience ausgerichtet. Dank einiger Neuzugänge, wie der Galerie Schleider Contemporary am Weckmarkt oder der aus Mannheim zugezogenen Galerie Monica Ruppert, stellt die Main-Metropole in diesem Jahr mit insgesamt 55 Kunstorten einen neuen Teilnehmerrekord auf. Neben Galerien sind zahlreiche Off-Spaces und Kunstinstitutionen vertreten. Die verschiedenen Standorte können in 90 minütigen Führungen mit professionellen Kunstvermittler*innen erschlossen werden, die in die Präsentationen einführen, Kunstorte im öffentlichen Raum vorstellen sowie zum Dialog und Austausch zwischen Kunstschaffenden und Besuchern einladen.
Das Bahnhofsviertel wird unter anderem von der insgesamt sechsten Ausstellung Bruno Gironcolis bei Kai Middendorff bespielt. Der österreichische Bildhauer, der vor drei Jahren bereits in der Frankfurter Kunsthalle Schirn zu sehen war, beeindruckt mit 20 Zeichnungen sowie kleinformatigen Aluminiumgüssen. Bärbel Grässlin stellt in der Innenstadt die neue Serie „Extant (extended)“ des Albert Oehlen-Schülers Andreas Breunig vor. Ein ungewöhnlicher Blick auf die Künstlerin, Filmemacherin und Fotografin Ella Bergmann-Michel gelingt der Galerie Hanna Bekker vom Rath mit Holzschnitten, Collagen, Tusche- und Bleistiftzeichnungen aus den Jahren 1917 bis 1966. Arbeiten auf Papier sind ebenfalls bei Anita Beckers vertreten, die eine blaue Aquarellserie sowie den 3D-Druck eines stacheligen Schwertes der Frankfurter Künstlerin Anke Röhrscheid präsentiert. Röhrscheid baut den Hintergrund ihrer Arbeiten in verschiedenen Farbschattierungen auf und nimmt dann mit dem Pinsel wieder Farbe weg, wodurch helle, molekülgleiche Figuren entstehen.
Die Galerie Maurer beherbergt in diesem Jahr zarte Papierskulpturen der Bildhauerin Angela Glajcar, die mit gegensätzlichen Eigenschaften des Stoffes wie Leichtigkeit und Schwere, Flüchtigkeit und Materialität sowie Bewegung und Ruhe experimentieren. Im Zusammenspiel aus Text und Bildelementen setzt Silke Wagner in der Galerie Wilma Tolksdorf ihre Auseinandersetzung mit der sozio-kulturellen Geschichte der Pflanzenvielfalt fort. Bei Heike Strelow treten dagegen in einer Doppelausstellung Starsky Brines’ gestischer expressiver Duktus und Hendrik Zimmers geometrische abstrakte Kompositionen in einen kraftvollen künstlerischen Dialog.
Alltagsszenerien, teils aus einem persönlichen Blickwinkel, teils geprägt durch die kollektive Erinnerung, sind die Sujets der Ausstellung „The End of an Eye“ in der Galerie Jacky Strenz. Die Künstlerin Lea von Wintzigerode lehnt sich mit dem Titel an das Album „The End of an Ear“ von Robert Wyatt aus dem Jahr 1970 an und reflektiert mit diesem Verweis auf die Grenzen der eigenen Wahrnehmung einer von Individualismus geprägten Gesellschaft. Erstmalig in Frankfurt präsentiert Arte Gianni die filigranen Kompositionen der Nachwuchskünstlerinnen Barbara Eßer und Christine Brey. Die beiden Absolventinnen der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg wurden in diesem Jahr mit dem ersten und zweiten Platz des Hamburger „Kunst in der Börse-Awards“ ausgezeichnet.
Zum Saisonstart öffnen die Galerien am 9. September von 18 bis 22 Uhr, am 10. und 11. September von 12 bis 18 Uhr. Das vollständige Programm ist unter www.frankfurtexperience.art abrufbar.
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