Subversives Design in Düsseldorf  |  | in der Ausstellung „Subversives Design“ | |
Das Düsseldorfer NRW-Forum gibt ab heute dem subversiven Design Raum. In 20 mitunter humorvollen Positionen wollen die Kurator*innen Alain Bieber und Judith Winterhager zeigen, dass diese kritische Haltung junger Gestalter*innen vor allem den Status quo des klassischen Systems jedenfalls auf den ersten Blick infrage stellen will. Zu diesem Zweck haben sie das NRW-Forum in ein Warenlager verwandelt, in dem die Objekte in funktionalen Regalsystemen präsentiert werden. Durch die Gänge fährt ein Roboter, der die Produkte herum transportiert. Statt künstlerischer Unikate zeigt die Gruppenausstellung Produkte zeitgenössischer Designer*innen, deren Gemeinsamkeit der noch junge Ansatz eines kritischen Gestaltungswillen ist. Sie schleusen Gegenentwürfe in den Markt ein und beschäftigen sich mit drängenden Themen unserer Zeit wie Klimaschutz, Digitalisierung und Diskriminierung.
Subversion bedeutet gezielte Unterwanderung und beschreibt Prozesse, die bestehende Ordnungen und Systeme hinterfragen, ihre Funktionsweisen aufgreifen, sichtbar machen und verändern wollen. Diese Idee eint die Exponate von Zara Alexandrova und Zoran Georgiev, Ludwig Berger, Liora Epstein, Jojo Gronostay mit seinem Label „Dead White Men ìs Clothes“, Pieterjan Ginckels, Katerina Kamprani, Henri Alexander Levy von „Enfants Riches Déprimés“, MSCHF, Next Nature Network, Max Siedentopf, Vaia Tatopoulou, The Internet Shop, Patricia Thoma, Anna van Eck und Sebastian Wanke.
Ein extremer Zusammenprall von Luxusmode und low culture ist der „Balenciaga Carry Shopper“ von 2017, die „Ikea-Tüte“ des georgischen Skandaldesigners Demna Gvasalia für Balenciaga, die ebenso Teil der Ausstellung ist, wie die Produkte der Serie „The Subversive Gardener“ aus dem Jahr 2015 von Vanessa Harden, die
Schmuck nach Gartengeräten kreiert und damit zum Guerilla-Gardening anregt. Das mit dem Schweizer Stephan Friedli und dem Dänen Ulrik Martin Larsen besetzte Kollektiv PutPut überhöht und sakralisiert Alltagsgegenstände und führt damit die Vergötterung von Konsumprodukten vor Augen führen. Ein Kissen mit Buchschlitz, Haarbürsten, aus denen statt Borsten Haare wachsen, mit Holzperlen oder Rüschen verzierte Stromkabel: Das Label „Bless“ spielt mit Materialen und arbeitet beständig an besseren Lösungen für den Alltag. 1997 von Ines Kaag und Desirée Heiss gegründet, verfolgt das Fashion- und Einrichtungslabel das Ziel, „die nahe Zukunft lebenswert zu machen“.
Die Ausstellung „Subversives Design“ läuft vom 11. Februar bis zum 22. Mai. Das NRW-Forum hat dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 7,50 Euro, ermäßigt 5,50 Euro. Besucher müssen einen gültigen 2G-Nachweis vorzeigen und sind zum Tragen einer medizinischen Maske verpflichtet.
NRW-Forum Düsseldorf
Ehrenhof 2
D-40479 Düsseldorf
Telefon: +49 (0)211 – 566 42 749 |