Martin Roths Installation posthum umgesetzt | | Der ehemalige „Newburgh City Club“ soll mit Martin Roths Gartenidee zu einem Pflanzenorchester werden | |
Das letzte Projekt des 2019 im Alter von 41 Jahren verstorbenen Martin Roth ist fast vollendet. Zwei Jahre vor seinem Tod pflanzte der Österreicher Samen für eine große Installation in einem abgebrannten verlassenen Gebäude in Newburgh City im US-Bundesstaat New York. Sie soll die Ruine des ehemaligen „Newburgh City Club“ aus dem 19. Jahrhundert in eine „Konzerthalle für Pflanzen“ und einen öffentlichen Garten transformieren. Ab dem 10. Juli ist das neue Naturparadies öffentlich zugänglich; die örtliche Künstlerorganisation „Strongroom“ hat das Projekt durch eine Kickstarter-Kampagne ermöglicht.
Es dauerte vier Jahre, so Kelly Schroer, Gründerin von Strongroom, das Projekt umzusetzen. Dazu musste Strongroom die Genehmigung der Stadt Newburgh einholen, die Sicherheit durch einen Ingenieur überprüfen lassen und einen Versicherungsgeber finden. Martin Roths Vorhaben will das Gebäude, das 1852 nach den Plänen der Architekten und Landschaftsgestalter Andrew Jackson Downing und Calvert Vaux errichtet wurde, in einen „magischen Garten mit sich kreuzenden Pfaden in einer Umgebung voller Bäume, Rosen, Wildblumen und Wasserfällen verwandeln“. Die Blätter und Wurzeln der Gewächse werden mit Geräten verkabelt, die die Geräusche der Pflanzen verstärken und in Echtzeit abspielen, so dass ein Umgebungsorchester entsteht.
Martin Roth wurde 1977 in Graz geboren und wuchs in der Steiermark auf. Sein Studium absolvierte er am New Yorker Hunter College, wo er 2011 den Mastertitel erwarb. Neben seiner Auseinandersetzung mit der Natur- und Umweltthematik finden sich in seinem Œuvre auch immer wieder gesellschaftskritische Positionen.
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