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Eli Broad verstorben

Eli Broad ist tot. Der renommierte Kunstsammler starb am vergangenen Freitag im Alter von 87 Jahren in Los Angeles. Das teilte die Broad Art Foundation mit. Der Milliardär, der sein Vermögen im Versicherungs- und Immobiliengeschäft gemacht hatte, förderte maßgeblich die Kunstszene in Los Angeles. Er unterstützte die dortigen Kulturinstitutionen wie das Los Angeles County Museum of Art (LACMA), das Museum of Contemporary Art (MOCA) und die Disney Concert Hall und baute mit „The Broad“ im Jahr 2015 sein eigenes Museum auf. „Eli sah die Künste als einen Weg, um eine bessere Welt für alle zu schaffen. Er war ein leidenschaftlich engagierter Anstifter für bürgerliches Engagement, und seine Hartnäckigkeit und sein Eintreten für die Künste haben Los Angeles unauslöschlich verändert“, würdigte Joanne Heyler, Gründungsdirektorin von The Broad, den Kunstmäzen.

Geboren am 6. Juni 1933 in New York als Kind litauischer Immigranten, zog Eli Broad im Alter von sieben Jahren mit seiner Familie nach Detroit. Er studierte Betriebswirtschaftslehre an der Michigan State University, heiratete nach dem Studium Edythe Lawson und fing mit 20 Jahren an, als Buchhalter zu arbeiten. Gemeinsam mit dem Zimmermann Donald Kaufman gründete Broad 1957 die Gesellschaft Kaufman & Broad, die bald zur größten unabhängigen Baufirma für Einfamilienhäuser aufstieg und den 30jährigen zum Millionär machte. Als der junge Unternehmer 1963 nach Los Angeles kam, gab es dort weder eine richtige Oper, noch ein Ballett. In den 1970er Jahren trat er mit einer Kampagne zur Einrichtung des MOCA zum ersten Mal als Kunstförderer in Erscheinung. Zwischen 1979 und 1984 hatte Eli Broad den Titel des Gründungsvorsitzenden inne. Durch seine Initiative konnte sich das Museum in den 1980er Jahren einen Namen in der Szene der Gegenwartskunst machen und die Finanzkrise im Jahr 2008 überstehen.

Das Ehepaar Broad investierte in Nachkriegs- und Gegenwartskunst und gründete 1984 die Broad Art Foundation. Die Sammlung umfasst heute unter anderem Werke von Jean-Michel Basquiat, Joseph Beuys, Mark Bradford, Hans Haacke, Jasper Johns, Jeff Koons, Barbara Kruger, Yayoi Kusama, Kerry James Marshall, Julie Mehretu, Takashi Murakami, Robert Rauschenberg, Ed Ruscha, Cindy Sherman, Thomas Struth, Cy Twombly und Andy Warhol. 1996 rief Broad gemeinsam mit dem Bürgermeister Richard Riordan eine Spendenkampagne für den Weiterbau der von Frank O. Gehry entworfenen Walt Disney Concert Hall ins Leben, an der er sich mit 15 Millionen Dollar beteiligte. Die Konzerthalle wurde 2003 eröffnet. 2008 wurde das LACMA durch das Broad Contemporary Art Museum, entworfen von Renzo Piano, um 6.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche erweitert. Auch das von Broad initiierte, von Stararchitektin Zaha Hadid geplante und 2012 eröffnete Eli and Edythe Broad Art Museum der Michigan State University trägt seinen Namen.

1999 zog sich Eli Broad aus dem aktiven Berufsleben zurück, förderte jedoch weiterhin die Künste und Wissenschaften. Er unterstützte die biologische und medizinische Forschung am California Institute of Technology und der University of Southern California, öffentliche Schulen oder das Zentrum für darstellende Kunst „Broad Stage“ und die Oper von Los Angeles. Nachdem der Kunstsammler dem MOCA 2003 seine Bestände versprochen hatte, zog er die Zusage 2008 mit der Begründung zurück, dass 95 Prozent seiner Werke nur im Depot eingelagert wären. 2015 gelangte die Sammlung des Kunstmäzens dann in sein Privatmuseum „The Broad“ an der Grand Avenue gegenüber des MOCA. Der Bau entstand in Zusammenarbeit den renommierten Architekturbüros Diller Scofidio + Renfro und Gensler und bietet Platz für die 2.000 Kunstwerke des Paares. In einem Artikel der New York Times über Broad hieß es 2017: „Die Bedeutung von Mr. Broad für Los Angeles ist kaum zu überschätzen… Seine Verdienste für die Kunst- und Kulturwelt der Stadt könnten sich als das dauerhafteste Vermächtnis erweisen - insbesondere für das jetzt florierende Stadtzentrum von Los Angeles.“


Infos: broadfoundation.org


03.05.2021

Quelle: Kunstmarkt.com/Amanda Bischoff

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