Blick nach vorn in den Hochwassergebieten Ob in Amerika oder in Australien: Deutschland wirbt mit Bildern des Dresdener Zwingers, der Semperoper oder des Dessauer Bauhauses. Die als Aushängeschilder der Bundesrepublik dienenden Denkmäler sind nach der Jahrhundertflut akut zum zweiten mal innerhalb weniger Jahre sanierungsbedürftig. Die Semperoper wird für einige Zeit nicht bespielbar sein. Die staatlichen Kunstsammlungen in der Sempergalerie des Zwingers sind ausgelagert; der Zwinger selber muss trockengelegt werden. Sämtliche Keller des derzeit im Wiederaufbau befindlichen Residenzschlosses stehen gleichfalls unter Wasser. Wie dramatisch die Situation insbesondere in Dresden ist, demonstriert die Zahl von über 15.000 Gemälden oder Skulpturen, die aus den Museen an sichere Orte ausgelagert werden mussten.
Allein für die Dresdener Denkmäler stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 250.000 Euro als Soforthilfe bereit. Auch die Bundeskulturstiftung machte sofort zwei Millionen Euro locker. Diese sind auch für das arg geschundene Sachsen-Anhalt bestimmt. Stark gefährdet sind hier insbesondere die zum Weltkulturerbe zählenden Denkmale des Dessauer Bauhauses sowie das Wörlitzer Gartenreich. Ebenfalls angespannt ist die Situation in Wittenberg mit dem Cranach-Haus und den Luther-Gedenkstätten. Die UNESCO, Kulturorganisation der UN, wird sich gleichfalls an der technischen und finanziellen Hilfe beteiligen. Neben deutschen Städten wird sie auch Prag, Wien und Salzburg hilfreich zur Seite stehen. |