Trauer um Sammlerin Wilhelmina Cole Holladay Im Alter von 98 Jahren ist die US-amerikanische Kunstsammlerin Wilhelmina Cole Holladay am vergangenen Wochenende verstorben. Bekanntheit erlangte sie vor allem mit der Gründung des National Museum of Women in the Arts in Washington. Holladay wurde 1922 im Bundestaat New York geboren und studierte Kunstgeschichte an der Cornell University und an der Pariser Sorbonne. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Bauunternehmer und Immobilienentwickler Wallace F. Holladay begann sie in den 1950er Jahren, Kunst zu sammeln. Rasch schoss sich das Paar auf Werke von Malerinnen wie Clara Peeters, Marie Louise Elisabeth Vigée-Lebrun, Artemisia Gentileschi und Angelika Kauffmann ein. Ihre zusehends anwachsende Sammlung animierte die Holladays zur Gründung eines Museums, das speziell dem Schaffen von Künstlerinnen gewidmet sei.
1981 eröffnete das Sammlerpaar schließlich das National Museum of Women in the Arts, das anfangs in den Räumen ihres Washingtoner Privathauses untergebracht war, bevor es seine heutigen Räumlichkeiten bezog. „Für fast 40 Jahren war Wilhelmina Holladay das führende Licht unseres Museums“, so Direktorin, Susan Fisher Sterling, in einer Erklärung. Holladays Weitsicht, Künstlerinnen der Vergangenheit anzuerkennen und sich für Künstlerinnen der Gegenwart einzusetzen, indem sie ein neues Museum schuf, sei die damalige Zeit visionär, sogar revolutionär gewesen, so Fisher Sterling weiter. Heute ist das Museum zu einer Institution mit mehr als 5.000 Werken von rund 1.000 Künstlerinnen, darunter von Louise Bourgeois, Camille Claudel, Mary Cassatt, Judy Chicago, Frida Kahlo, Georgia O’Keeffe, Remedios Varo, Carrie Mae Weems oder Faith Ringgold, angewachsen. Für ihr Engagement wurde Wilhelmina Cole Holladay 2006 mit der National Medal of Arts und mit dem französischen Verdienstorden der Ehrenlegion ausgezeichnet. |