De Chiricos magische Wirklichkeit in Hamburg In Zeiten der Corona-Pandemie, in denen die öffentlichen Stätten verwaist sind, sind Bilder mit leeren Plätzen keine Besonderheit. Giorgio de Chirico setzte derartiges bereits vor gut 100 Jahren in Szene, wie jetzt in der Hamburger Kunsthalle bei der Ausstellung „De Chirico. Magische Wirklichkeit“ zu sehen ist. In diesen klar strukturierten und konstruierten Gemälden bekommen die einzeln im Raum stehenden Objekte und die physikalischen Dimensionen Raum und Zeit eine ganz neuartige Präsenz. Der Betrachter wird herausgefordert, die Bildinhalte mit neuen, eigenen Ideen zu verbinden und zu durchdringen, so wie es de Chirico als einer der Begründer der „pittura metafisica“ vorsah.
Die Kuratoren Annabelle Görgen-Lammers, Paolo Baldacci und Cécile Girardeau setzen nun zum ersten Mal in der Hamburger Kunsthalle den italienischen Maler in Szene. Mit Werken aus 50 Sammlungen, die wohl noch nie in einer derartigen Zusammenstellung gezeigt worden sind, und in Kooperation mit den Pariser Museen d’Orsay und de l’Orangerie gehen sie Giorgio de Chirico nach, der ebenfalls den Einflüssen einer Pandemie ausgesetzt war. Mit eigenen Exponaten von Arnold Böcklin und Max Klinger weisen die Kuratoren den Einfluss der deutschen Spätromantiker und Symbolisten auf italienischen Maler nach.
Eröffnet wird die Ausstellung am morgigen Donnerstag um 19 Uhr mit einem Livestream. Unter anderen werden der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher und der italienische Botschafter Luigi Mattiolo Grußworte sprechen. Die Eröffnung wird musikalisch umrahmt, und zum Abschluss führen Kunsthallen-Direktor Alexander Klar und Kuratorin Annabelle Görgen-Lammers digital durch die Schau. Weitere Webangebote sind über die sozialen Kanäle und die Internetseite der Kunsthalle abrufbar.
Die Ausstellung „De Chirico. Magische Wirklichkeit“ läuft vom 22. Januar bis zum 25. April; auf Grund der Pandemie ist die Kunsthalle voraussichtlich bis Mitte Februar geschlossen. Der Eintritt beträgt danach 14 Euro, ermäßigt 8 Euro. Der Katalog mit Essays über die neueste Forschung ist für 29 Euro im Museumsshop erhältlich oder kann für 34,90 Euro zuzüglich Porto über die Homepage des Museums bestellt werden.
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