Impressionistische Skulptur im Frankfurter Städel  |  | in der Ausstellung „En passant. Impressionismus in Skulptur“ | |
Nachdem am Mittwoch bereits die Kunsthalle Schirn ihre Pforten geöffnet hat, werden ab dem Wochenende auch das Liebieghaus und das Städel in Frankfurt für Besucher wieder zugänglich sein. Letztere Institution startet mit einer Ausstellung, die eigentlich schon seit Mitte März hätte laufen sollen. „En passant. Impressionismus in Skulptur“ nimmt die gegenüber der Malerei eher selten thematisierte Bildhauerei französischer Künstler des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts in den Blick. Im Mittelpunkt stehen die fünf Künstler Edgar Degas, Auguste Rodin, Medardo Rosso, Paolo Troubetzkoy und Rembrandt Bugatti, die stellvertretend die unterschiedlichen Spielarten impressionistischer Skulptur repräsentieren. Ihre Arbeiten werden zeitgleich entstandenen Gemälden, Pastellen, Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien unter anderem von Pierre Bonnard, Mary Cassatt, Camille Claudel, Henri Matisse, Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Giovanni Segantini und John Singer Sargent gegenübergestellt. Insgesamt über 160 Werke sind in der Schau zu sehen.
Zu den wichtigsten Exponaten gehört Degas’ berühmte Skulptur „Kleine vierzehnjährige Tänzerin“ von 1878/81, die 1881 auf der sechsten Impressionisten-Ausstellung gezeigt, intensiv diskutiert und auch schon mit dem Stilbegriff des Impressionismus verknüpft wurde. Auch Rodin, Rosso, Troubetzkoy und Bugatti galten schon zu Lebzeiten als „impressionistische Bildhauer“. Ähnlich wie die Maler wandten sie sich von den in der etablierten Kunst bis dahin gängigen Themen wie etwa großartig inszenierten Historienszenen ab und mehr zeitgenössischen, häufig alltäglichen Sujets zu. Auch in der Verwendung des Materials gingen sie neue Wege: Statt wie bislang häufig edlen weißen Marmor verwendeten sie etwa Wachs nicht nur für Entwürfe, sondern auch für ausgearbeitete Skulpturen. Rauhe Oberflächen und die Sichtbarkeit von Arbeitsspuren gehörten ebenfalls zu den Eigenarten impressionistischer Skulpturen.
Die Ausstellung „En passant. Impressionismus in Skulptur“ läuft vom 9. Mai bis zum 25. Oktober. Das Städel Museum hat täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags und freitags bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 16 Euro, ermäßigt 14 Euro. Zur Ausstellung ist im Prestel Verlag ein Katalog erschienen, dessen Museumsausgabe 39,90 Euro kostet.
Städel Museum
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