Friedrich Meckseper ist tot Friedrich Meckseper ist letzte Woche nach kurzer Krankheit in Berlin gestorben. Der 1936 in Bremen geborene Maler, Grafiker, Zeichner, Konstrukteur und Autor absolvierte von 1952 bis 1955 eine Mechanikerlehre und wollte zunächst Lokomotivkonstrukteur werden. In Stuttgart, wo er aufwuchs, nahm er dann ein Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste bei Karl Rössing auf. 1957 wechselte er zur Hochschule für bildende Künste in Berlin. Die Liebe zur Technik und Physik fand dann auch Eingang in seine Kunst, etwa durch Bildelemente wie Zahnräder, Glasprismen, Zielscheiben, Messlatten, Würfel oder Uhren, wie in der Radierung „Fisch mit Uhrwerk“ von 1959. Ab 1961 lebte er in der Künstlerkolonie Worpswede, wo er eine Schmalspur-Lokomotive aus dem Jahr 1913 betrieb. 1984 zog es Friedrich Meckseper nach Berlin. Seine Abenteuerlust ließ ihn zwischen 1978 und 1986 die Alpen fünfmal mit einem Gasballon überqueren.
Der kurz vor seinem 83. Geburtstag verstorbene Grafiker erschuf geheimnisvoll wirkende Welten, die sich in der Form von Stillleben, fantastischen oder naturnahen Landschaften präsentieren. Hierbei mied er das Übervolle und bevorzugte eine präzise und minimalistisch anmutende Anordnung der Bildteile, etwa im schlichten „Lichtbogen“ von 2002. Hier halten zwei elektronische Anschlüsse den Drahtfaden, der an der oberen Bildmitte weiß aufglüht.
Seine Kunstwerke waren im Osthaus Museum in Hagen, im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und bei der International Print Triennial im japanischen Kochi zu sehen. Meckseper erhielt unter anderem 1963/64 das Stipendium für die Villa Massimo in Rom, ein Jahr später den Burda-Preis für Graphik und 1990 den ersten Preis der Triennale in Kochi. Gemeinsam mit seiner zweiten Frau, der Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff, veröffentlichte er 2013 den Roman „Pong redivivus“ und gestaltete dazu die Illustrationen. Seine Tochter Josephine Meckseper arbeitet ebenfalls als bildende Künstlerin. |