Christie’s: 15 Gipfelstürmer erklimmen den Preis-Olymp  |  | Donald Judd, Untiteld, 1966/67 | |
Insgesamt 15 Auktionsrekorde konnte Christie’s in New York mit seiner Auktion „Post War and Contemporary Art“ gestern Abend verbuchen. Einer der Gipfelstürmer war Ed Ruscha, dessen Arbeit „Talk about Space“ für den Rekordpreis von netto 3,2 Millionen Dollar den Besitzer wechselte (Taxe 1,5 bis 2 Millionen USD). Damit wurde bei Christie’s der Rekord gebrochen, der erst am Vortag bei Phillips, de Pury & Luxembourg aufgestellt wurde. Dort war für 2,3 Millionen Dollar Ruschas „Untitled (Noise)“ aus dem Jahr 1963 verkauft worden. Tom Wesselmanns „Great American Nude #44“ konnte bei Christie’s für den Rekordpreis von 850.000 Dollar einen neuen Besitzer finden (Taxe 600.000 bis 800.000 USD).
Sensationelle 4,2 Millionen Dollar zahlte ein Liebhaber der Kunst Donald Judds für dessen Werk „Untitled“ aus dem Jahr 1967 (Taxe 3 bis 4 Millionen USD). Auch hier wurde der am Vortag mit 1,2 Millionen Dollar von Phillips aufgestellte Rekord gebrochen. Am 12. November 1998 war bei Christie’s in New York mit 3 Millionen Dollar ein Auktionsrekord für Jean-Michel Basquiat verbucht worden. Nach dem neuen Rekord vom 14. Mai mit 5 Millionen Dollar für das Werk „Profit I“ dürfte die Zeit der niedrigen Preise für Arbeiten Basquiats entgültig vorbei sein (Taxe 3 bis 5 Millionen USD). Nach dem großen Interesse, das ehemalige Becher-Schüler seit dem vergangenen Jahr erfahren, war fast schon vorhersehbar, dass auch Thomas Struth einen neuen Auktionsrekord verbuchen würde. Seine Fotografie der Fassade des Mailänder Doms wurde für 280.000 Dollar versteigert (Taxe 150.000 bis 200.000 USD). Und Thomas Demand schwarzfarbene Kontinente vor weißer „Wand“ kamen auf den neuen Spitzenpreis von 120.000 Dollar (Taxe 60.000 bis 80.000 USD).
Weitere Auktionsrekorde wurden mit Robert Indianas „The American Sweetheart“ für 560.000 Dollar (Taxe 400.000 bis 600.000 USD), Louise Bourgeois’ Marmorskulptur „Blind Man’s Bull“ für 1,3 Millionen Dollar (Taxe 600.000 bis 800.000 USD), Asger Jorns Leinwand „In the Beginning Was the Image“ für 1,9 Millionen Dollar (Taxe 900.000 bis 1.200.000 USD) verbucht. Auch die jüngeren Generation stand dem nicht nach: Hier waren Nan Goldin, Toba Khedoori, Rineke Dijkstra, Julian Schnabel und Cai Guo-Qiang die Spitzenreiter. Auch bei Christie’s zeigt der Zeitgenossenmarkt keine Schwäche, was sich an dem Umsatz von knapp 47 Millionen Dollar manifestiert. Die Quote lag hier bei 91 Prozent und losbezogen wurden 84 Prozent der Offerte abgesetzt. |