Schwitters-Preis für Mika Rottenberg  |  | Mika Rottenberg erhält den Kurt-Schwitters-Preis 2019 | |
Mika Rottenberg erhält den Kurt-Schwitters-Preis 2019 der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Die 1976 geborene Argentinierin darf sich nun über 25.000 Euro und eine Ausstellung im Sprengel Museum Hannover freuen. Ihre Werke, die sie selbst als „Social Surrealism“ bezeichnet, wurden weltweit in bedeutenden Museen und Biennalen sowie auf Kunstmessen präsentiert. In ihren Installationen und Videoarbeiten nehme Rottenberg auf humorvolle Weise die Frau als Produktionsmittel im Kapitalismus in den Fokus, heißt es in der Begründung der Jury. Und weiter: „Die fantasievollen Videoarbeiten und Installationen von Mika Rottenberg verflechten Dokumentarisches mit Fiktion in surrealen Allegorien unseres heutigen Lebens. Ihre ausgeklügelten visuellen Erzählungen beleuchten die vernetzten Zusammenhänge zwischen Volkswirtschaften, geografischen Gebieten, Arbeitsformen und Wertschöpfung. Ihre Werke zeigen häufig Protagonistinnen mit ungewöhnlicher Körpergestalt, die an skurrilen fabrikähnlichen Arbeitsorten allerlei Güter herstellen.“
So zeigt Mika Rottenberg in „Cheese“ von 2008 die Produktion eines Käselaibs der aus der Milch äußerst langer Frauenhaare gewonnen wird, in „NoNoseKnows“ von 2015 geht es um die Zucht von Perlen in einem labyrinthischen System, und in „Cosmic Generator“ von 2017 nimmt sie bunte Großhandelsposten aus Kunststoff in den Blick, die millionenfach in chinesischen Megamärkten feilgeboten werden. Mit ihrer absurden Satire spreche Rottenberg die dringenden Fragen unserer Zeit messerscharf an, heißt es in der Begründung weiter. „In ihrem interdisziplinär-experimentellen künstlerischen Ansatz und in der Beschäftigung mit der Verwobenheit von Maschine und Körper klingt die Sensibilität des bahnbrechenden Künstlers Kurt Schwitters nach. Damit ist sie die ideale Kandidatin für den Kurt-Schwitters-Preis.“
Der Kurt-Schwitters-Preis wird seit 1996 alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Sprengel-Preis von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung verliehen. Er richtet sich an Künstler, deren „Werk durch die Berufung auf Kurt Schwitters gekennzeichnet ist und sich durch das Vorwagen in neue Bereiche künstlerischen Gestaltens und künstlerischer Vorstellungen auszeichnet, oder deren Werk einen Beitrag zur Verbindung und Integration der künstlerischen Gattungen leistet“. Bisherige Preisträger waren Raymond Hains, Thomas Schütte, Gary Hill, James Coleman, Joep van Lieshout, Rodney Graham, Tacita Dean, Thomas Hirschhorn, Elaine Sturtevant, Pierre Huyghe und zuletzt Theaster Gates. |